Zweite Hand, erste Wahl?

Noch ist die konjunkturelle Erholung ein zartes Pflänzchen, von dem keiner so recht weiß, ob es 2010 in voller Blüte steht – oder vielleicht schon wieder verdorrt ist.

Bei prophezeiten 1,5 Prozent Wachstum könnte die Transportbranche endlich wieder durchatmen. Viele abgemeldete Nutzfahrzeuge würden wieder Geld verdienen. In zahlreichen Fuhrparks stünden Neuanschaffungen an.

Neuanschaffungen? Eine neue Sattelzugmaschine kostet rund 80.000 Euro. Die Krise noch im Hinterkopf wird sich mancher überlegen, einen Gebrauchten fürs halbe Geld zu kaufen. Doch wie sieht es mit dem Risiko aus? Das wollte die VerkehrsRundschau wissen und machte aktuell den ersten großen Vergleichstest mit vier populären Fahrzeugen. Als Resümee lässt sich festhalten: Die Fahrzeuge stehen nach drei Jahren und rund 350.000 km Laufleistung technisch noch sehr gut im Futter. Wie gut die Optik ist, hängt in erster Linie von der Pflege ab.

Für knapp 40.000 Euro bekommt der Nutzer Fahrzeuge, die mindestens noch für weitere drei Jahre und 400.000 km gut sind – länger ist der Leasing-Laster auch nicht im Fuhrpark. Bezahlt statt finanziert drücken die Gebrauchten nicht so sehr aufs Konto – falls mal wieder ein kräftiger Abschwung kommt.

Eines macht der Test und der Blick auf die Restwertliste auch klar: Wer vor drei Jahren noch in Euro 4 investierte, hat viel Geld verbrannt! Bis zu zwanzig Prozent niedrigere Restwerte sind die teure Quittung...

Gerhard Grünig, Fahrzeugtester der VerkehrsRundschau