Wissen: Studie findet keinen Beleg für Hirntumorrisiko durch Handys

31.01.2006 07:45 Uhr

Das Telefonieren mit dem Handy erhöht nach einer Studie mehrerer deutscher Universitäten nicht das Risiko für Hirntumore.

Bielefeld. Im Rahmen der so genannten Interphone-Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sei bei Handynutzern in Deutschland insgesamt kein erhöhtes Risiko beobachtet worden, teilte die Universität Bielefeld kürzlich mit. Eine leicht erhöhte Zahl so genannter Gliome bei Menschen, die seit mindestens seit zehn Jahren mit Handys telefonieren, lasse sich erst im internationalen Vergleich beurteilen. Wegen der geringen Anzahl könne es sich dabei um Zufall handeln. Die Studie unter dem Dach der WHO wird seit dem Jahr 2000 in 13 Ländern erstellt und von der International Agency for Research on Cancer in Lyon (Frankreich) koordiniert. Zur deutschen Studienregion gehören außer Bielefeld auch Mainz, Heidelberg und Mannheim. Insgesamt wurden seit dem Jahr 2000 in Deutschland 844 Patienten mit einem Hirntumor untersucht und mit 1535 zufällig ausgewählten Kontrollpersonen verglichen. Wer regelmäßig - also mindestens einmal pro Woche - sein Handy nutzt, hat nach Analyse der Forscher kein erhöhtes Tumorrisiko. Es sei auch kein ansteigendes Risiko mit erhöhter Nutzungsintensität erkannt worden. Selbst bei intensiven Nutzern mit mehr als 30 Minuten Handy-Telefonaten pro Tag habe sich keine erhöhte Krebsgefahr ergeben. Auch eine Häufung von Tumoren in den typischen Handy-Regionen am Kopf sei nicht festzustellen gewesen. Das gleiche wie für Handys gelte auch für die Strahlung von Schnurlostelefonen und den dazugehörigen Basisstationen. Selbst das Aufstellen der stark strahlenden Basisstationen neben dem Bett habe kein erhöhtes Risiko ergeben. Keine abschließende Aussage lasse sich dagegen treffen über ein möglicherweise leicht erhöhtes Gliom-Risiko für Menschen, die seit zehn Jahren und mehr mit dem Handy telefonieren und in der Regel auch bereits C-Netz-Telefone benutzt hatten. Wegen zu geringer Fallzahlen müssten hier erst die Ergebnisse der internationalen Studien abgewartet werden.

MEISTGELESEN


KOMMENTARE

SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

WEITERLESEN



NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.