St. Petersburg/Russland. Aus der geplanten Wiederbelebung der Produktion des Frachtgiganten Antonow An-124 wird voraussichtlich nichts. Die russische Fluggesellschaft Wolga-Dnepr, die selbst zehn der dickbäuchigen fliegenden Schwertransporter betreibt, wollte gemeinsam mit dem Flugzeugwerk Aviastar-SP in Uljanowsk die Produktion einer modernisierten An-124-Variante wieder ankurbeln. Doch außer Wolga-Dnepr selbst, wo man bereit gewesen wäre, fünf bis acht der für 150 Tonnen Sperrgut geeigneten Frachtflugzeuge abzunehmen, meldeten sich keine weiteren Interessenten. Damit sich das Projekt im Umfang von 1,5 Milliarden Dollar (1,15 Milliarden Euro) jedoch rentiert und eine Chance auf die notwendigen Staatszuschüsse bekommen hätte, hätten seit Jahresbeginn 15 bis 20 Festbestellungen zusammenkommen müssen. Geplant war, innerhalb von 20 Jahren über 50 der fliegenden Schwertransporter zu bauen, wobei die Nutzlast nochmals um ein Viertel wachsen sollte. Die Antonow-124 wurde ursprünglich für das sowjetische Militär entwickelt. Sie kann schwere Fahrzeuge und Frachten mit einem Durchmesser von bis zu 6,5 Meter schlucken. Von den einst gebauten 56 Maschinen sind noch 49 in Einsatz, mit denen weltweit mit anderen Flugzeugen nicht realisierbare Luftfrachtaufträge realisiert werden. 23 Stück hält nach wie vor das russische Militär, 16 die Fluggesellschaft Polet und zehn Wolga-Dnepr. (ld)
Wiedergeburt der Antonow fraglich
Zu wenig Interesse für modernisiertes Frachtflugzeug An-124: Neuauflage des Frachtgiganten vorerst abgesagt