VCD legt Konzept für mehr Schienenverkehr vor

25.05.2004 15:15 Uhr

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat jetzt mit der Studie "Bahn 21" ein Konzept für die Zukunft der Schiene vorgelegt.

Berlin. Demnach könne der Anteil der Eisenbahn am gesamten Personen- und Güterverkehr erheblich gesteigert werden, teilte der VCD heute mit. Das Konzept zeige, wie durch Streckenreaktivierungen rund 5,6 Millionen potenzielle Neukunden einen Anschluss an den Schienenverkehr erhalten können. Durch kleinere Neu- und Ausbaumaßnahmen sowie zusätzliche Haltepunkte ließe sich zudem ein Fahrplankonzept umsetzen, bei dem es dichtere Takte und flächendeckend aufeinander abgestimmte Anschlusszüge gebe, hieß es. Beim Gütertransport sieht der VCD vor allem durch die Anlastung von Wegekosten und externen Kosten beim Llw die Wettbewerbsbedingung des Schienengüterverkehrs verbessert, so dass mit einer steigenden Nachfrage nach Gleisanschlüssen zu rechnen ist. Der Bau und die Nutzung der Gleisanschlüsse sollen dabei zukünftig ähnlich wie der Zugang zur Straßeninfrastruktur geregelt werden. Parallel dazu sollen planungsrechtliche Vorgaben für die Erschließung von transportintensiven Gewerbegebieten die Voraussetzung schaffen, die erforderlichen Kosten im Rahmen von Erschließungsabgaben auf die Anlieger umzulegen. Zauberwort Reaktivierung Der Studie zufolge soll ein umfangreiches Gleisanschlussprogramm, das Investitionen in Höhe von rund 11,6 Milliarden Euro erfordert, dafür sorgen, dass sich selbst der Schienengüterverkehr unter 200 Kilometer lohnt. Ein "erster notwendiger Schritt" sei dabei die Reaktivierung der in den vergangenen 20 Jahren stillgelegten Anschlüsse samt Schaffung zahlreicher neuer. Für die Kostenschätzung wurde von 10.000 Reaktivierungen und 5.000 Neuanlagen ausgegangen. Dabei begrüßte der VCD das Gleisanschlussprogramm der Bundesregierung als ersten Schritt "in die richtige Richtung". Die Priorität bei Güterbahnhöfen und Ladestellen soll auch auf Reaktivierungen liegen. Eine große Anzahl von Güterbahnhöfen sei noch vorhanden und müsse lediglich wieder ins Schienennetz und die Betriebsabläufe der Eisenbahn eingegliedert werden. Reaktivierung, Teil III: Lokale und regionale Strecken sollten wieder in das bestehende Netz aufgenommen werden, um zusätzliche Flächenerschließung zu realisieren und Transportkapazitäten zu gewinnen. Zudem könne der viel propagierte kombinierte Ladungsverkehr für sich keine "Ausschließlichkeit in der Zukunft des Schienengüterverkehrs" beanspruchen. Daher werde erwartet, dass auch die Eisenbahn der Zukunft in großem Umfang rangieren muss. Mit dem System "automatische Zug-Kupplung" ZAK existiere seit Jahren eine Möglichkeit, Zeitaufwand und Kosten für Rangiervorgänge gegenüber der Hakenkupplung zu reduzieren. Rangieraufenthalte von unter zwei Stunden für entsprechend ausgerüstete Rangierbahnhöfe seien heute bereits möglich, so der VCD weiter.

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