Atlanta. Dem amerikanischen Paketzusteller United Parcel Service (UPS) hat eine milliardenschwere Pensionsvereinbarung das Schlussquartal 2007 verhagelt. Auch für die ersten drei Monate dieses Jahres ist das Unternehmen wenig zuversichtlich. Der Verlust belief sich im vierten Quartal auf 2,6 Milliarden Euro, wie UPS heute in Atlanta bekanntgab. Ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen noch 1,1 Milliarden Euro verdient. Im Gesamtjahr konnte UPS noch einen Gewinn von 447 Millionen Euro ausweisen, was aber gerade mal ein Zehntel des Vorjahreswertes ist. Hintergrund des Gewinneinbruchs ist ein neuer Pensionsplan für einen Teil der knapp 430.000 Mitarbeiter. In dessen Rahmen wechseln 45.000 Beschäftigte in einen eigenen Rentenfonds. Dafür zahlt UPS einmalig 6,1 Milliarden Dollar. Die Summe war bereits bekannt. Entsprechend gelassen reagierten die Börsianer auf die Nachricht vom Milliardenverlust. Dass die Aktie dennoch kurzzeitig im frühen Handel einknickte, lag am schwachen Ausblick. „Wir erwarten, dass das erste Quartal das schwierigste im Jahr werden wird“, sagte Konzernchef Kurt Kuehn. Die Profitabilität werde wegen des frühen Osterfests und zusätzlicher Aufwendungen für den jüngsten Tarifabschluss sinken. Der Umsatz stieg im Schlussquartal 2007 von 12,6 auf 13,4 Milliarden Dollar. Zu dem Plus steuerte auch das US-Paketgeschäft seinen Teil bei, was wegen der jüngsten Konjunkturprobleme in den USA als unsicher gegolten hatte. Zu den Aussichten speziell für diese Sparte äußerte sich das Unternehmen jedoch nicht, sondern stellte nur allgemein weiteres Wachstum in Aussicht. Experten fürchten, dass vor allem die sinkenden Einzelhandelsumsätze in den USA auf UPS durchschlagen. Im vergangenen Jahr hat der Konzern mit knapp vier Milliarden transportierten Paketen einen neuen Rekord aufgestellt. Kuehn erwartet einen Gewinn je Aktie zwischen 0,94 und 0,98 Dollar für die ersten drei Monate und 4,30 bis 4,50 Dollar für das Gesamtjahr. Im Schlussquartal hatte UPS einen um die Pensionskosten bereinigten Gewinn je Aktie von 1,13 Dollar erzielt, der die Erwartungen traf und über dem Vorjahreswert von 1,04 Dollar lag. Im Gesamtjahr erwirtschaftete USP je Aktie 4,17 Dollar nach 3,86 Dollar 2006. (dpa)
UPS: Verlust im vierten Quartal
Milliardenschwere Pensionsvereinbarungen drücken den US-Pakethersteller in die Verlustzone, vorsichtiger Ausblick für 2008