Hamburg. Hamburg als Drehscheibe zwischen Ost-West sowie Nord und Süd könnte nach Ansicht von Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) zum großen Profiteur der EU-Erweiterung werden. Die Ausdehnung der EU nach Osten werde für die Stadt “weitaus mehr Vorteile als Nachteile bringen“, meinte Uldall in einem dpa-Gespräch. „Außerdem ist Hamburg gut vorbereitet“, betonte der Senator. So hätten alle neuen osteuropäischen Beitrittsländer Konsulate in der Hansestadt. Vier Länder hätten zudem bereits Wirtschaftsbüros in Hamburg eingerichtet. Damit seien gute Voraussetzungen für den zu erwartenden wachsenden Wirtschaftsaustausch geschaffen. Profitieren wird nach den Worten Uldalls vor allem der Hamburger Hafen, der schon im vergangenen Jahr Zuwachsraten von rund 35 Prozent im Containerumschlag mit den baltischen Staaten verzeichnen konnte. Da in den Beitrittsländern mit einem nicht unbeträchtlichen Wirtschaftswachstum zu rechnen sei, werde man hier sicherlich noch „entscheidend zulegen können“. Die Hansestadt profitiere dabei natürlich von seiner günstigen Lage. „Hamburg ist der der östlichste Hafen der Nordsee und der westlichste Hafen der Ostsee“, sagte Uldall. Nachdrücklich forderte der CDU-Politiker eine Vertiefung der Oberelbe zwischen Hamburg und Tschechien. Binnenschiffe hätten bereits in der Vergangenheit rund 25.000 Container über die Elbe hinauf- oder herunterbefördert. Der Binnenschiffsverkehr sollte eine noch größere Rolle als bisher spielen. Das sei ökonomisch und ökologisch sinnvoll. Keine Angst hat der Wirtschaftssenator davor, dass Firmenzentralen den Standort Hamburg nach der EU-Osterweiterung verlassen könnten. „Da wird es keine große Abwanderungswelle geben“, meinte der CDU- Mann. Schon heute sei die Produktion in den baltischen Ländern nicht nennenswert günstiger als in Deutschland. „Auch werden die Personalkosten in den neuen Mitgliedsländern sicherlich weiter nach oben gehen“, sagte Uldall. (dpa)
Uldall: Hamburg ist auf EU-Osterweiterung gut vorbereitet
Große Vorteile für den Hamburger Hafen im Containerumschlag mit den baltischen Staaten erwartet