Toll Collect: Mutwillige Störungen des GPS-Signals werden aufgezeichnet

19.11.2003 17:57 Uhr

Reaktion auf Fernsehbericht über angebliche Störanfälligkeit des Mautsystems

Berlin. Eine zeitweilige Störung des GPS-Signals durch Störsender führt nicht zum Ausfall des Mautsystems. Dies versicherte ein Sprecher von Toll Collect heute gegenüber der VerehrsRundschau als Reaktion auf einen Fernsehbericht des ZDF-Magazins "Frontal 21". Dem Bericht zufolge könnte das geplante satellitengestützte Mautsystem durch selbstgebastelte Störsender lahm gelegt werden und die Gebührenerfassung verhindert werden. Zitiert wird unter anderem der Telematik-Experte Wolfgang Lechner: "Jeder halbwegs intelligente Bastler kann Sender bauen, die über dutzende oder hunderte Kilometer das GPS-Signal stören." Auf Nachfrage der VerkerhsRundschau bestätigte der Telematik-Fachmann, dass das GPS-Signal , mit dessen Hilfe die genaue Position eines Fahrzeugs ermittelt werden kann, "extrem störanfällig sei" und mit einfachen Mitteln durch Mautpreller oder im Zuge eines terroristischen Aktes gestört werden könnte. Der Sprecher von Toll Collect bestätigte, dass eine Störung des GPS-Signals möglich sei. Für eine großflächige Beeinflussung sei aber ein "umfangreiches Equipment" notwendig. Mautpreller, die mit Hilfe von einfachen Bordeinrichtungen das Signal stören wollen, wären laut Toll Collect schnell identifizierbar da die On-Bord-Unit aufzeichnet, wann das Gerät kein Satellitensignal empfängt. Wer Störsender gegen das geplante LKW-Mautsystem einsetzt, wird nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums strafrechtlich verfolgt. "Wir haben eine hohe Kontrolldichte", warnte Ministeriumssprecher Felix Stenschke am Mittwoch. Wie der Unternehmenssprecher betonte, nutze Toll Collect zur Erfassung der Mautkilometer nicht ausschließlich das GPS-Signal. Neben der Ortung durch Satelliten werden Position und Anzahl der gefahrenen Kilometer zusätzlich durch Gyroskop- und Tachographen-Signale ermittelt sowie durch Infrarot-Sender an den Autobahnen. Dies sei notwendig, da das GPS-Signal nicht überall empfangen werden kann, beispielsweise in Tunneln. (vr/diwi/dpa)

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