Berlin. Angesichts des weiterhin unsicheren deutschen Mautsystem möchte jetzt auch Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe, dass das Konsortium Toll Collect mit anderen Bewerbern zusammen arbeitet. Entsprechende Signale habe er den Toll-Collect-Gesellschaftern DaimlerChrysler, Deutsche Telekom und Cofiroute gegeben, erfuhr dpa am Dienstag in Koalitionskreisen. Stolpe hatte die rot-grünen Verkehrspolitiker am Vorabend vorab über seine Einschätzung zu dem Ergänzungsangebot von Toll Collect unterrichtet. Ohne wesentliche Nachbesserungen lehnt er das System rigoros ab, was Stolpe am Mittwoch in den Bundestagsausschüssen für Haushalt und Verkehr erläutern will. Bei den bisherigen Konkurrenten von Toll Collect geht es vor allem um den italienischen Mautbetreiber und -finanzierer Autostrade und den Schweizer Hersteller von Mautsystemen Fela. Die Schweizer wollen damit zugleich mit dem französischen Technologiekonzern Thales zusammenarbeiten. Autostrade und Fela können in ihren Ländern und seit Jahresanfang auch in Österreich einfach funktionierende Mikrowellensysteme zu überschaubaren Kosten vorweisen. Sie könnten nach gut einjähriger Vorarbeit ihre Systeme in Deutschland übergangsweise in Gang bringen. Toll Collect hätte damit parallel mehr Zeit, sein kompliziertes - auf Satellitennavigation und Mobilfunk gestütztes - System der Datenübertragung abzusichern. (vr/dpa)
Stolpe will Maut-Kooperation von Toll Collect und Mitbewerbern
Bundesverkehrsministerium will italienische und schweizer Mautfirmen Autostrade und Fela mit ins Boot nehmen