Magdeburg. "Auf der dabei vorgeschriebenen Autobahnstrecke zwischen Emden und Wolfsburg haben die Fahrzeuge sicher keine Probleme, doch auf den Landstraßen werden sie sich häufen", sagte der Vizepräsident und Vorsitzende des Verkehrsausschusses der Magdeburger Industrie- und Handelskammer, Gerhard Bertram, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (Dpa). Teilweise sehr eng gebaute Kreisverkehre und die Straßen vieler Innenstädte seien schon mit den jetzt zugelassenen 18 Meter langen Anhängerzügen schwer zu befahren. "Schwierig wird es auch, auf Rastplätzen mit dem Neuling unter zu kommen, denn er könnte nur am Rand stehen, weil er sonst mehrere Parkplätze blockieren würde", sagte Bertram. Allein in Deutschland fehlten aber bereits jetzt 8000 Stellplätze für Lastkraftwagen entlang des Straßennetzes. Auch beim Wechsel auf die Eisenbahn bekäme die verladende Wirtschaft Probleme. Die Deutsche Bahn müsste ihre Waggons zur Aufnahme der Sattelauflieger wegen der größeren Längen verändern, sagte Bertram. Die Gigaliner würden sich auch negativ auf den Zustand der Straßen auswirken, sagte Bertram. "Schon jetzt haben wir nach heißen Sommern tiefe Spurrillen, die nur unter großen Anstrengungen beseitigt werden können." Es sei kaum vorzustellen wie die Straßen aussehen, wenn die Gigaliner mit ihren 60 Tonnen Last darüberrollen. "Wir sind gespannt auf die Ergebnisse des Tests in Niedersachsen", sagte Bertram. Mit Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre (CDU) wolle man Anfang des neuen Jahres das Modellprojekt abwägen.
Spediteure sehen Probleme mit Gigalinern auf Sachsen-Anhalts Straßen
Sachsen-Anhalts Spediteure sehen Probleme beim Einsatz von so genannten "Gigalinern". Diese bis zu 25 Meter langen und 60 Tonnen schweren Lastwagen werden gegenwärtig in einem Modellversuch in Niedersachsen getestet.