Berlin. Der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Uwe Beckmeyer, hat die Bundesregierung aufgefordert, die Vorbereitungen für den bundesweiten Feldversuch zum Einsatz von überlangen LKW zu stoppen. Demnach will die Bundesregierung im Frühjahr 2010 in einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe den deutschlandweiten Feldversuch für sogenannte Eurocombi vorbereiten. Die Laufzeit sei bis Ende 2012 geplant. Beckmeyer betonte, die bisherigen Untersuchungen hätten gezeigt, dass der Einsatz der Eurocombi zu einer Verlagerung des Transports von der Schiene auf die Straße führe. „Eine solche Entwicklung widerspräche jeglicher verkehrspolitischer und klimapolitischer Vernunft“, sagte Beckmeyer. Die Bundesregierung habe die Kleine Anfrage der SPD-Fraktion zu dem Feldversuch nur ausweichend beantwortet und auf die geplanten Untersuchungen verwiesen. Beckmeyer erinnerte daran, dass sich die Verkehrsministerkonferenz der Länder erst 2008 gegen eine Fortführung des damaligen Feldversuchs ausgesprochen hatte. Die Infrastruktur in Deutschland lasse eine deutliche Erhöhung von Verkehren mit übergroßen Fahrzeugen nicht zu. Kritik kam auch vom Bündnis Allianz pro Schiene. Geschäftsführer Dirk Flege betonte, durch den zusätzlichen Laderaum werde der LKW-Verkehr um 25 Prozent billiger, so dass es noch mehr Kostenanreize zur Lagerhaltung auf der Autobahn und zur Transportverlagerung von Binnenschiffen und Güterbahnen auf den LKW gebe. (jök)
SPD kritisiert den Einsatz überlanger LKW
Feldversuch wird im Frühjahr vorbereitet: SPD und Allianz pro Schiene sehen im Einsatz von Eurocombis eine Gefahr für die Güterschiene