Berlin/Essen. Die Railion Deutschland AG hat die Logistiktochter des Energie- und Chemiekonzerns RAG – die RAG Bahn und Hafen GmbH, Gladbeck (RBH) sowie ihre Beteiligung an der DAP Barging B.V., Rotterdam – gekauft. Der Vertrag tritt rückwirkend zum 1. Januar 2005 in Kraft. Wie die VerkehrsRundschau aus Unternehmenskreisen erfuhr, soll der Kaufpreis zwischen 90 und 100 Millionen Euro betragen. Über den genauen Preis sowie die weiteren Vertragsinhalte haben die beiden Unternehmen jedoch Stillschweigen vereinbart. Die Veräußerung steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden und des Aufsichtsrates der Deutschen Bahn AG. Die RBH beschäftigt 950 Mitarbeiter, verfügt über 110 eigene Loks und 2.300 eigene Waggons. Jährlich wird ein Volumen von rund 48 Millionen Tonnen Massengüter umgeschlagen, transportiert und zwischengelagert. Railion ist eine Tochter der Stinnes AG, dem Transport- und Logistikdienstleister der Deutschen Bahn AG. „Mit dem Erwerb der beiden RAG-Gesellschaften wird die Railion-Gruppe ihre Position in der europaweiten Massengutlogistik ausbauen und das Verhältnis zu einem unserer wichtigen Kunden vertiefen“, sagte Bernd Malmström, Aufsichtsratsvorsitzender der Railion Deutschland AG und Vorstand Transport und Logistik der Deutsche Bahn AG. Im Vorfeld hatte das Handelsblatt berichtet, dass auch die polnische Staatsbahn PKP Cargo Interesse an einer Übernahme der RAG-Tochter hatte. Außerdem zitierte das Blatt Stinnes-Mitarbeiter mit der Aussage, dass die RAG-Bahn kein profitables Unternehmen sei. Im RAG-Konzern war dazu keine Stellungnahme erhältlich. „Es gab mehrere nationale und internationale Interessenten“, sagte ein Sprecherin. (cd)
Railion erwirbt Bahnunternehmen der RAG

Kaufpreis für die RAG Bahn und Hafen GmbH liegt zwischen 90 und 100 Millionen Euro