Potsdam. Brandenburgs Polizei zieht immer mehr schrottreife Laster aus dem Verkehr. Von Januar bis April hat sich die Zahl der LKW und Busse, die von der Polizei wegen erheblicher Mängel stillgelegt wurden, von 16 auf 60 nahezu vervierfacht, wie das Innenministerium am Montag mitteilte. Unter den Fahrzeugen seien drei Busse gewesen. Außerdem mussten 1272 Fahrer ihre LKW oder Busse wegen Mängeln bei Ladungssicherung und Technik sowie wegen Verstößen gegen die Sozialvorschriften vorübergehend abstellen. Das waren 266 mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. In acht Fällen behielt die Polizei den Führerschein ein. 2003 mussten in den ersten vier Monaten nur zwei Lastwagenfahrer ihre Fahrerlaubnis abgeben. Die hohe Zahl von Beanstandungen lässt sich nach Worten von Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) nicht allein durch die vermehrten Kontrollen erklären. „Im Transportgeschäft wird angesichts der scharfen Konkurrenzsituation offenbar zunehmend versucht, auf Kosten der Sicherheit Geld zu verdienen“, sagte Schönbohm. Von Januar bis April wurden 24.909 (2003: 16.129) LKW und Busse überprüft. Dabei gab es in 12.316 Fällen - bei fast jeder zweiten Überprüfung - Beanstandungen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 7508 gewesen. Insgesamt wurden laut Schönbohm mehr als 15.000 (2003: 11.068) Rechtsverstöße registriert. Am häufigsten - in 2619 Fällen - missachteten LKW-Fahrer das Tempolimit. Es folgen technische Mängel (2212), Nichteinhaltung der täglichen Ruhezeiten (1520) und Überschreitung der zulässigen Tageslenkzeit (1452). (vr/dpa)
Polizei zieht immer mehr schrottreife LKW aus dem Verkehr
Brandenburgs Innenmnister Schönbohm: Geld verdienen auf Kosten der Sicherheit