Österreich: Bayern protestiert gegen Mautausweitung

11.12.2006 17:15 Uhr

Betreibergesellschaft Asfinag lässt Sonderregelung an bayrischer Grenze auslaufen: Autobahn ab Kiefersfelden mautpflichtig

Kiefersfelden/München. Wegen der Maut für ein drei Kilometer langes Teilstück der Inntalautobahn (A 93) von der bayerischen Landesgrenze bis Kufstein in Tirol gibt es Streit zwischen dem Freistaat und Österreich. Die Bayerische Staatsregierung reagierte heute „mit scharfem Protest“ auf die Ankündigung der österreichischen Autobahngesellschaft Asfinag, künftig zwischen Kiefersfelden und der Ausfahrt Kufstein-Süd die Vignette zur Pflicht zu machen. Bisher hatte Österreich dort auf die Maut verzichtet. Bayerns Verkehrsminister Erwin Huber (CSU) sprach von einem „unfreundlichen Akt einer ansonsten guten Nachbarschaft“. Das Erheben der Maut sei auch aus ökologischen Überlegungen nicht sinnvoll, „da dann der Verkehr von der Autobahn auf den Innerortsverkehr in Kiefersfelden und in Kufstein gelenkt werden würde“, erläuterte Huber. Österreich sollte wegen einiger tausend Euro, die man dadurch mehr einnehme, auch die eigenen Bürger nicht mit Durchgangsverkehr belasten, riet der bayerische Verkehrsminister. „Ich appelliere an die österreichische Bundespolitik, das, was in den letzten zehn Jahren reibungslos geklappt hat und von allen Beteiligten mit hoher Zustimmung praktiziert wurde, auch in der Zukunft beizubehalten.“ Seit Einführung der Maut auf den österreichischen Autobahnen hatte die Asfinag auf dem Abschnitt von der Landesgrenze bis Kufstein-Süd auf die Vignette verzichtet. Auf bayerischer Seite waren dazu eigens Schilder aufgestellt worden, die auf diese Ausnahmeregelung hinwiesen. Die A 94 wird dort von Urlaubern und Wintersportlern auf dem Weg ins Skigebiet Wilder Kaiser stark frequentiert. Nun aber soll Schluss sein mit dem Entgegenkommen. Ein Sprecher der Asfinag bestätigte am Montag im Bayerischen Rundfunk (BR), dass die Gesellschaft vom 1. März 2007 an die Gebühr auch auf diesem Abschnitt erheben werde. Er begründete dies mit der Gleichbehandlung aller Benutzer der österreichischen Autobahnen. Schon jetzt sollen Autofahrer aus Bayern dort verstärkt kontrolliert und auf die Vignette angesprochen werden. Nach einer Schonfrist bis Ende Februar 2007 muss vom 1. März an jeder die Vignette gut sichtbar in der Windschutzscheibe vorweisen können. (dpa)

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