Das niederländische Lkw- Transport- und Logistik-Gewerbe fordert von der Regierung in Den Haag konkrete Unterstützungsmaßnahmen für die Unternehmen. Der Grund: Die Unternehmen dürfen seit dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in den Niederlanden keine Beförderungen von Lebendvieh, Fleisch, aber auch von anderen Erzeugnissen tierischen Ursprungs bis hin zu Viehfutter mehr durchführen. In einem Brandbrief an den niederländischen Premier Wim Kok (PvdA) drängen die beiden Gewerbeorganisationen TLN (Transport en Logistiek Nederland) und KNV (Koninklijk Nederlands Vervoer) die Regierung in Den Haag, einen nationalen "Notfonds" für das Transportgewerbe einzurichten. Über einen solchen Fonds könnten zumindest Überbrückungskredite zu besonders günstigen Konditionen den betroffenen Unternehmen zur Verfügung gestellt werden, um das Überleben der Branche sicherzustellen. Inzwischen sei nicht nur die Transporttätigkeit in diesem Segment zum Erliegen gekommen. Auch jene Unternehmen, die Frischfleisch befördern und/oder einlagern seien im großen Stil beschäftigungslos. Die vom Exportverbot betroffenen Export-Unternehmen erteilten zudem keine Transportaufträge mehr. Der durch die MKS-Krise hervorgerufene wirtschaftliche Schaden habe inzwischen ein Ausmaß angenommen, das durch die Transportunternehmen nicht mehr zu tragen sei, begründen die beiden Verbände ihre Vorstoß. In den Niederlanden werden rund 3500 Lkw unterschiedlicher Größen für den Transport von Lebendvieh eingesetzt. Die Branche berechnet den Umsatzausfall pro Tag und Fahrzeug mit rund 1000 Gulden (etwa 900 Mark). In den Niederlanden brach die MKS zum letzten Mal im Februar 1984 aus. (vr/eha)
MKS: Niederländische Speditionen fordern nationalen Notfonds
Transporteure berechnen Umsatzausfall pro Tag und Fahrzeug mit 900 Mark