Mit Telematik auf der Überholspur:

Mit Telematik auf der Überholspur: Auf der transport logistic in München gibt es zahlreiche neue ProdukteLenkzeit ist TrumpfDie Anbieter von Telematik und Software zeigen auf der transport logistic neue Lösungen rund um den digitalen Tachografen.Die Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten ist das alles überragende Top-Thema bei den Ausstellern im Bereich Telematik sowie bei den Softwareanbietern. Für Unternehmen sind Werkzeuge für die bessere Überwachung der Lenkzeiten und zur Verbesserung der Disposition wichtiger denn je. Denn einerseits schränken die neuen EU-Sozialvorschriften in Kombination mit den EU-Arbeitszeitvorschriften die Disposition der Fahrer weiter ein. Andererseits können Lenkzeitüberschreitungen von den Behörden mit dem digitalen Kontrollgerät wesentlich effektiver erkannt werden. Zusätzlich werden die Unternehmen vor ganz neue Aufgaben gestellt: die digital aufgezeichneten Daten im Gerät und auf Fahrerkarten müssen regelmäßig heruntergeladen und archiviert werden. Das macht Investitionen in neue Hard- und Software unumgänglich.Der Telematikanbieter TIS GmbH aus Bocholt (Halle A5/Stand 144) hat seine etablierte Lösung PSV3 auf den digitalen Tachografen bereits vorbereitet. Durch eine Leseeinheit, die an das mobile Endgerät „Workabout Pro“ angeschlossen wird, können die Daten der Fahrerkarte jederzeit unterwegs ausgelesen und via Mobilfunk an einen Archivserver übertragen werden. Mit dem neu entwickelten „Tacho Remote Access Key“ können da-rüber hinaus die Daten aus dem Massenspeicher des Kontrollgeräts via Mobilfunk fern ausgelesen und verschlüsselt übertragen werden.Fahrertätigkeiten exakt erfassen Zusätzlich zu einer technischen Lösung zum Auslesen der Fahrerkarte via Telematik stellt der Telematikspezialist Comlog Telematic Solutions (Halle C4/Stand 311/418) neue Möglichkeiten für eine differenzierte Aufzeichnung der Fahrertätigkeiten vor. Durch die exakte Erfassung von Lenk- und Ruhezeiten aber auch von Bereitschaftszeiten, deren Bedeutung für die Disposition laut Comlog stark zugenommen hat, profitieren Unternehmen von einem deutlichen Plus an Lenkzeit.Spannend dürfte auch ein Besuch des Qualcomm-Messestands werden (Halle A5/Stand 127). Neben dem auf Satellitenkommunikation basierenden Flottenmanagement-System EutelTracs präsentiert Qualcomm erstmals in Deutschland die webbasierte Telematikplattform „FleetVisor“. Diese umfasst laut Deutschland-Geschäftsführer Peter Giesekus nicht nur die Funktionalitäten von EutelTracs, sondern auf einer einzigen Oberfläche auch mobile, GPRS-basierte Ortungs- und Kommunikationslösungen für Lokal- und Regionalverkehre. Außerdem zeigt Qualcomm mit „OmniOne“ eine spezielle Telematiklösung für Subunternehmer.Bei den Downloadmöglichkeiten von Daten auf der Fahrerkarte und aus dem digitialen Kontrollgerät gilt Qualcomm als einer der führenden Technologieanbieter. Das Unternehmen hat bereits mehrere Projekte realisiert, bei denen die Flottentelematik nicht nur mit dem digitalen Tachografen verbunden, sondern zusätzlich in die Speditionssoftware integriert wurde. Bei solchen voll integrierten Lösungen fließen Daten aus dem Kontrollgerät in die Planungsprogramme für die Disposition ein. Restlenkzeiten von Fahrern werden dabei automatisch bei der Tourenplanung berücksichtigt.Optimal sind integrierte LösungenDie „Eier legende Wollmilchsau“ hat der Systemanbieter Pro Cont Sales (Halle A5/Stand 142) laut Vertriebsleiter Wilfried Klodt im Reisegepäck für die transport logistic. Zusammen mit dem Automobilzulieferer IAV Products zeigt Pro Cont Sales einen neuen Fahrzeugcomputer, der als „All-in-one-Lösung“ ganz unterschiedliche Funktionen in einem Gerät vereint, darunter Navigation, Telefonie, Radio oder Erfassung von Fahrzeugdaten via CAN-Schnittstelle. Wegen seiner offenen Windows-CE-Plattform bietet das Gerät ferner die Möglichkeit, Flottenmanagementlösungen verschiedener Anbieter einzusetzen. Über die Pro-Cont-Sales-Software „ByteBar“ können außerdem die Daten aus dem digitalen Tachografen ausgelesen und über Mobilfunk übertragen werden. Fernauslesen von Tachodaten DKV Euro Service (Halle A5/Stand 105/206) stellt eine internetbasierte Lösung für die Archivierung und Auswertung der Tachografendaten vor. Der DKV Tachomanager, der zusammen mit dem IT-Unternehmen E.Novation entwickelt wurde, bietet für 3 Euro pro Monat und Fahrzeug ein komplettes Servicepaket zur Erfüllung der gesetzlich vorgeschriebenen Archivierungspflichten von Fahrer- und Fahrzeugdaten. Unter anderem beinhaltet der Tachomanager eine Datenarchivierung mit Erinnerungsfunktion sowie eine übersichtliche Darstellung von überfälligen Daten. Alle Auswertungen sind über ein zentrales Webportal jederzeit abrufbar und können heruntergeladen werden.Weitere Lösungen zur aktiven Lenkzeitkontrolle mittels Telematik bieten die Unternehmen Wanko (Halle C4/Stand 214), Funkwerk Euro Telematik (Halle C4/Stand 209) und Truck 24 (Halle C4/Stand 201/302).Die Anbieter klassischer Transportmanagement- und Speditionssoftware beschäftigen sich ebenfalls intensiv mit dem Thema Lenk- und Ruhezeiten. Verwunderlich, dass sie bisher kaum Produkte für die Datenarchivierung und -analyse im Zusammenhang mit dem digitalen Tachografen präsentiert haben. Derartige Softwarelösungen werden bisher meist als Stand-Alone-Lösung von Drittanbietern vermarktet, die den Fokus ausschließlich auf die Archivierung und Analyse legen. Funktionalitäten einer typischen Speditionssoftware wie Disposition, Routenplanung, Angebots- und Rechnungsstellung sind darin jedoch nicht enthalten. Es scheint, als hätten die Anbieter von Speditionssoftware das Thema schlichtweg verschlafen. Kunden, die eine voll integ-rierte Lösung möchten, müssen daher immer noch zwei an sich getrennte Anwendungen – Speditionssoftware auf der einen und Archivierungslösung auf der anderen Seite – über die Programmierung von Schnittstellen miteinander verzahnen. Der Nürnberger Softwareanbieter cargo support (Halle C4/Stand 201/302) stellt daher auf der transport logistic das neue Produkt cargo support [tacho] zum Auslesen digitaler Tachografen vor. Die Software kann als Stand-Alone-Lösung eingesetzt werden oder in Kombination mit dem Dispositionsprogramm von cargo support. Die Software enthält ein Verstoßmodul, das die aufgezeichneten Lenkzeiten mit der EU-Gesetzgebung abgleicht und Verstöße anzeigt. Bei der Auswertung erlaubt das Programm manuelle Korrekturen, beispielsweise wenn plau-sible Erklärungen für Lenkzeitüberschreitungen eingefügt werden sollen. Die Stand-Alone-Lösung wird für 325 Euro erhältlich sein. Auch das Kemptener Softwarehaus Soloplan wird Neuerungen in der Logistiksoftware CarLo zeigen, und unter anderem ein Modul zur Überwachung der Lenkzeiten präsentieren. Weitere Highlights im Bereich Speditionssoftware ist die webbasierte Variante des Transportmanagement-Systems „OnRoad“ von BNS (Halle C4, Stand 327/434). Die Düsseldorfer möchten damit vor allem kleinere Unternehmen ansprechen, die für einen monatlichen Basispreis von 40 Euro pro Anwender über das Internet eine Vielzahl von Funktionen nutzen können. Die Onlineversion „eOnRoad“ umfasst laut Anbieter fast alle Funktionen des großen Softwarepakets „OnRoad“ ❙❚■ Dietmar WinklerFokus Digitaler Tachografn Der Blick auf die Restlenkzeit von Fahrern wird noch wichtiger. Idealerweise wird diese Information über ein Telematiksystem aus dem Fahrzeug in die Dispositionssoftware überspielt. Über eine Schnittstelle können die vom Tachografen aufgezeichneten Daten direkt per Datenfunk in die Zentrale gesendet werden. So stehen die Fahrzeiten der Fahrer jederzeit aktuell für die weitere Planung zur Verfügung. n Speditionssoftware: Über ein neues Modul „Personaleinsatz“ wird die Lenkzeit permanent grafisch angezeigt, bei drohenden Verstößen gibt das System einen Warnhinweis. n Verstöße vermeiden: Geplante Touren werden automatisch mit den Sozialvorschriften abgeglichen. Kann eine Tour vom Fahrer nicht mehr innerhalb seiner erlaubten Lenkzeiten erledigt werden, erfolgt eine Warnung.n Datenarchivierung: Selbst wenn Daten aus dem Tachografen für das Flottenmanagement genutzt werden, ist die gesetzliche Pflicht zum regelmäßigen Herunterladen und Archivieren der Daten nicht erfüllt. Über Telematiklösungen können jedoch Daten von der Fahrerkarte bereits problemlos mobil ausgelesen und zur Archivierung übertragen werden. Das Fernauslesen des Massenspeichers ist dagegen problematisch. Fahrzugindustrie und Tachografenhersteller arbeiten derzeit an einer technischen Lösung, mit der aber laut Brancheninsidern nicht vor Ende 2008 zu rechnen ist. Auslesen, Auswerten und Planen – der Tacho steht im MittelpunktTelematik und neue Softwareprodukte integrieren den digitalen Tachograf in den Produktionsprozess von Transport- und Speditionsdienstleistern.„Eier legende Wollmilchsau“: Der neue Bordcomputer von Pro Cont Sales

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