Nach Ansicht von Bahnchef Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, sind rund 80 Prozent des Güterverkehrs auf der Straße nicht geeignet, von der Bahn befördert zu werden. Beispielsweise würden dies Transporte bis 200 Kilometer betreffen, sagte Mehdorn im Rahmen eine Tagung zum Schienengüterverkehr in Magdeburg. "Aber die restlichen 20 Prozent kann die Bahn leisten", betonte der Bahnchef. Die Rahmenbedingungen müssten geändert werden, wenn die Politiker mehr Verkehr auf die Schiene bringen wollen. Lohndumping beim Lkw und die Straßennutzungsgebühr seien die Stichworte. Reinhard Höppner (SPD), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, bekräftigte, dass regionale Eisenbahnen und die Wirtschaft gemeinsam nach Wegen suchen müssen, um die Verlagerung des Güterverkehrs von der Schiene auf die Straße zu stoppen und umzukehren. Die Landesregierung sei bereit, die Moderation zu übernehmen. Der Bahnchef sah keinen Gesprächsbedarf. Konflikte gebe es nicht. "Jeder, der eine Strecke fahren will, kann das anmelden und kriegt das. Da muss man sich nicht zusammensetzen", so Mehdorn. Eine erneute Absage erteilte er der Trennung von Netz und Betrieb. (vr/dpa)
Mehdorn: 20 Prozent der Lkw-Verkehre für Schiene geeignet
Transporte bis 200 Kilometer sind für die Bahn inakzeptabel