Berlin. Die bundesweit 3700 Kassenautomaten für die neue LKW-Autobahnmaut sollen weiterhin nur in vier Sprachen bedient werden können. Das Bundesverkehrsministerium und das Betreiberkonsortium Toll Collect lehnten die Aufnahme von Russisch als zusätzlicher Sprache am Freitag ab. „Wir gehen nicht davon aus, dass dafür Bedarf vorhanden ist“, sagte Ministeriumssprecher Michael Zirpel in Berlin. Vor allem an der Grenze nach Polen beschweren sich derzeit viele Fahrer, dass das Einbuchen in russischer Sprache nicht möglich ist. An den Automaten können Fahrten auf Deutsch, Englisch, Französisch und Polnisch gebucht werden. Zirpel verwies darauf, dass mit dem weiteren Einbau von automatischen Erfassungsgeräten (Obus) in die Lastwagen die Nutzung der Terminals abnehmen werde. Zudem gebe es an jedem Terminal einen Serviceknopf, der den Benutzer direkt mit Toll Collect verbinde. Darüber hinaus seien russisch sprechende Mautberater im Einsatz, und viele russische LKW-Fahrer hätten zumindest Grundkenntnisse in Deutsch und Englisch. Das Maut-Konsortium Toll Collect verwies darauf, dass die Sprachenauswahl im Betreibervertrag mit der Bundesregierung bis ins Jahr 2015 geregelt sei. „Wenn es seitens der Bundes Gesprächsbedarf gibt, kann man darüber reden“, sagte eine Sprecherin. Zu den Kosten einer möglichen Umrüstung konnte sie keine Angaben machen. (dpa)
Maut-Automaten weiterhin ohne Russisch
07.01.2005 16:05 Uhr
An der Grenze zu Polen beschweren sich viele Fahrer über fehlende Einbuchungsmöglichkeit auf Russisch. Doch das Verkehrsministerium sieht dafür „keinen Bedarf“
