Stockholm/München. Hauptvoraussetzung sei, dass der Verhandlungsprozess mit Scania auch tatsächlich mit dem Ziel verfolgt werde, dass die Kombination der beiden Unternehmen erreicht werde, sagte ein MAN-Sprecher in München. Das von MAN vorgelegte Konzept müsse die Basis für die Gespräche sein. Zudem müsse gemeinsam festgelegt werden, wie die Arbeitsgruppen aussehen und welcher Zeitrahmen gilt. Die schwedische Seite hält sich weiter bedeckt. „Wir wissen bisher nur, was in der Presse steht. Solange MAN uns nicht direkt mitteilt, unter welchen Bedingungen man das feindliche Übernahmeangebot zurücknehmen will, können wir überhaupt nicht Stellung beziehen“, sagte Scania-Sprecherin Cecilia Edström. Wenn es keine neuen Entwicklungen gebe, werde man sich frühestens am kommenden Montag bei der Vorstellung der Quartalszahlen äußern. Am Vortag hatte der VW-Konzern als Großaktionär beide Unternehmen aufgefordert, innerhalb der nächsten vier Wochen zu einer einvernehmlichen Verhandlungslösung zu kommen. Zuvor hatte sich MAN erstmals bereit erklärt, unter bestimmten Bedingungen sein feindliches Übernahmeangebot zurückzuziehen. MAN sieht sich nach den jüngsten Äußerungen von VW-Chef Bernd Pischetsrieder in seiner Position bestätigt. Auch VW habe die industrielle Logik und die Synergien bei einem Zusammenschluss betont. Die Finanzgesellschaft Investor, nach VW zeitgrößter Anteilseigner bei Scania, hatte schon unmittelbar nach den Äußerungen Pischetsrieders erklärt, man werde sich nicht vor der „bedingungslosen Rücknahme des MAN-Angebotes“ äußern. Vorher könne es auch keine direkten Verhandlungen zwischen Scania und dem deutschen Konkurrenten geben, hieß es am Dienstag. Investor hatte aber auch erklärt, dass man eine „industrielle Logik“ für das Zusammengehen von Scania und MAN seit längerem anerkannt habe.
MAN will nicht bedingungslos kapitulieren
Der MAN-Konzern besteht vor einer Rücknahme seines Übernahmeangebots für den Konkurrenten Scania auf einer Reihe von Bedingungen.