Hannover/München/Stockholm. Im Übernahmepoker in der Nutzfahrzeugbranche halten sich die Unternehmen weiter bedeckt. Der MAN-Konzern schweigt zu einem möglichen Einstieg bei seinem neuen Großaktionär Volkswagen. „Marktgerüchte kommentieren wir grundsätzlich nicht“, sagte ein MAN-Sprecher am Samstag in München. MAN will mit einer feindlichen, milliardenschweren Offerte den schwedischen Konkurrenten Scania übernehmen. Volkswagen spielt dabei als Großaktionär beider Unternehmen eine Schlüsselrolle. Das Nachrichtenmagazin „Focus“ berichtet in seiner aktuellen Ausgabe, MAN prüfe den Kauf eines größeren VW-Aktienpaketes. Dabei gehe es um eine Beteiligung von bis zu zehn Prozent für zwei Milliarden Euro. MAN-Chef Hakan Såmuelsson habe über einen möglichen Einstieg bereits mit dem VW-Vorstandsvorsitzenden Bernd Pischetsrieder gesprochen. Samuelsson verspreche sich davon offenbar mehr Einfluss bei der geplanten Lastwagen-Allianz zwischen MAN und Scania, in die auch das brasilianische Nutzfahrzeugegeschäft von VW mit einbezogen werden soll. In Industriekreisen hieß es allerdings, ein Einstieg von MAN bei VW sei derzeit kein besonders aktuelles Thema. Volkswagen hat sich seinerseits bereits 15 Prozent an der MAN AG gesichert. Ziel der Wolfsburger ist es, durch die Einbringung von Scania-Anteilen und des Brasiliengeschäfts auf eine maßgebliche Beteiligung von mehr als 25 Prozent an dem neuen Konzern zu kommen. Es sollen aber auch unter 30 Prozent bleiben, da VW den übrigen MAN-Aktionären sonst ein Übernahmeangebot machen müsste. Von einer Überkreuzbeteiligung könnten möglicherweise auch VW profitieren. VW-Chef Pischetsrieder hätte neben Porsche und Niedersachsen gern noch einen weiteren verlässlichen Partner, damit künftig keine unberechenbaren Finanzinvestoren in Wolfsburg Einfluss nehmen könnten, hieß es im „Focus“. (dpa)
MAN schweigt zu möglichem Einstieg bei VW
MAN plant laut Medienbericht Einstieg bei Volkswagen: Konzern erhofft sich mehr Einfluss bei der geplanten Lastwagen-Allianz