Frankfurt/Main. Die Frachttochter der Lufthansa wird bis Jahresende wie geplant rund 40 ihrer 100 Führungsposten in Deutschland streichen. „Vom 1. Januar 2005 an werden diese Mitarbeiter nicht mehr in den alten Führungspositionen sein, zum Teil werden sie weiter im Unternehmen beschäftigt“, sagte ein Sprecher der Lufthansa Cargo AG am Freitag in Frankfurt. Damit widersprach er einen Bericht der Tageszeitung «Die Welt». Das Blatt hatte berichtet, dass 300 der 800 Top-Leute in der Führungsspitze gehen müssten. «Diese Zahlen sind absolut falsch.» Weltweit habe das Unternehmen nur 300 Spitzenmanager. Nach Angaben des Sprechers will Lufthansa Cargo bis 2006 bei den Mitarbeitern jede zehnte der weltweit 4800 Stellen streichen, das entspricht 480 Vollzeitarbeitsplätzen. „Davon werden bis Jahresende bereits 180 Stellen sozialverträglich abgebaut sein, jetzt reden wir noch über 300 weitere Jobs.“ Es werde keine betriebsbedingten Kündigungen geben, ein Teil der Mitarbeiter könne innerhalb des Lufthansa-Konzerns weiter beschäftigt werden. Diese Pläne hatte das Unternehmen bereits im August angekündigt. Der Stellenabbau ist Teil eines Programm, mit der das Unternehmen sein Ergebnis nachhaltig um 233 Millionen Euro pro Jahr verbessern will. Die „Welt“ hatte den für Personal und Finanzen zuständigen Cargo-Vorstand Stephan Gemkow zitiert. Nach seinen Worten ist die Ertragslage von Lufthansa Cargo völlig unzureichend. Das Unternehmen habe im Zeitraum Januar bis September weltweit zwar elf Prozent mehr Fracht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum befördert, aber dabei nur fünf Millionen Euro als operatives Ergebnis verbuchen können. Grund seien unter anderem der hohe Kerosinpreis, das für die Fluglinie ungünstige Währungsverhältnis zwischen starkem Euro und schwachem Dollar sowie der generelle Ratenverfall bei der Luftfracht auf vielen internationalen Routen. Lufthansa Cargo wolle das Produktspektrum nun auf wesentliche Aufgaben zurecht stutzen: etwa Expressfracht, Standardsendungen und Spezialfracht für verderbliche Güter oder Wertobjekte, schrieb die Zeitung. (dpa)
Lufthansa Cargo baut in Deutschland 40 Führungsposten ab
Hohe Kerosinpreis, das ungünstige Währungsverhältnis Euro-Dollar und der generelle Ratenverfall bei der Luftfracht machen dem Unternehmen zu schaffen