Lufthansa beteiligt sich am Frankfurter Flughafen

Frankfurt/Main. Der Kaufpreis beträgt rund 170 Millionen Euro oder umgerechnet 37,77 Euro je Aktie und wird aus vorhandenen Barmitteln bezahlt. Der Lufthansa-Anteil soll kurzfristig auf fünf Prozent aufgestockt werden. Ein konkretes mittelfristiges Ziel gebe es noch nicht, hieß es. „Damit investieren wir am Standort Frankfurt in die Luftverkehrsinfrastruktur Deutschlands“, sagte der Vorstandschef der Lufthansa, Wolfgang Mayrhuber. „In München haben wir uns am Terminal 2 beteiligt, profitiert haben alle: Kunde, Flughafen und Airline. Das ist auch unser Ziel in Frankfurt.“ Im globalen Wettbewerb müssten sich alle Beteiligten in puncto Infrastruktur immer stärker miteinander vernetzen. Die Lufthansa sei auch daran interessiert, bei der bevorstehenden Privatisierung der Deutschen Flugsicherung Anteile zu übernehmen, deutete Finanzvorstand Karl-Ludwig Kley an. Der Bund hatte in dieser Woche damit begonnen, seine Fraport-Beteiligung in Höhe von 18,2 Prozent zu veräußern. Die Mehrheit an dem Flughafenbetreiber halten weiterhin das Land Hessen (31,8 Prozent) und die Stadt Frankfurt (20,3 Prozent). Fraport-Vorstandschef Wilhelm Bender sagte am Freitag, die Lufthansa sei als Aktionär „willkommen“. Lufthansa-Chef Mayrhuber bewertete den Einstieg als „strategische Investition für das Kerngeschäft des Unternehmens“. Es werde auch ein Sitz im Fraport-Aufsichtsrat angestrebt. Bisher sind zwei Vertreter der Bundesregierung aus dem Finanz- und dem Verkehrsministerium Mitglieder in dem Kontrollgremium. Ende September hatten Fraport und ihr Hauptkunde Lufthansa nach Monate langen Verhandlungen eine neue Allianz bei der Bodenabfertigung geschmiedet. Der bisherige Zehnjahres-Vertrag wurde zu niedrigeren Kosten für die Fluggesellschaft um fünf Jahre verlängert. Die Lufthansa erzielt dadurch jährlich Einsparungen im zweistelligen Millionenbereich.