Kühlfahrzeuge und -aggregate

Kühlfahrzeuge und -aggregateFrisch ans WerkZum Frühjahr zeigen die Hersteller der Kühlfahrzeuge und -aggregate zahlreiche Neuheiten, die einem die Arbeit teils massiv erleichtern.Nach den „Großen“ wittern auch die Hersteller kompakter Kühlfahrzeuge Frühlingsluft. Einen ganzen Frühjahrsstrauß an Neuheiten präsentiert Kress. Die Meckesheimer, die wie Kiesling ihre eigenen Paneele fertigen, gewichtsoptimiert „Durolite“ genannt, erhielten jetzt auch das HACCP-Zertifikat, eher eine Formalität, die in dieser Klasse zum Standard gehört. Nach „Durolite“ sieht Geschäftsführer Joachim Kress allerdings „nicht mehr viel Potenzial zur Gewichtsreduktion, ohne dabei Kompromisse bei der Stabilität zu machen“. Die Luftleckrate möchte man mit der neuen Duoflex-Türdichtung reduzieren. Dazu verwendet man für die Gleitlippen einen hohen Anpressdruck und eine weichere Elastomermischung. Das soll die Dichtungskräfte erhöhen und die Türöffnungskräfte reduzieren, was dann durch ein „Umklappen“ der Dichtungen passiert. Dabei helfen soll auch ein hoher Anpressdruck. Ebenfalls ums Thema „Türe öffnen“ dreht sich die „Sidestar“-Schiebetür, auch „L-Shift“ genannt. Damit hat Kress vor allem die kleinen Verteilerkoffer im Fokus, die eine seitliche Tür benötigen. In der Praxis stört oft die Windanfälligkeit der Klapptüren, außerdem brauchen sie viel Platz zur Seite hin. Laut Geschäftsführer Joachim Kress wiegt Sidestar mit rund 20 Kilo etwa so viel wie die Klapptür, kostenseitig müsse man mit 40 Prozent Aufschlag rechnen. Geschoben wird auch die Trennwand aus zwei einzeln aufgehängten Elementen, die Kress Varioshift nennt. Damit kann man vor und hinter der Trennwand laden und diese trotzdem noch öffnen – sofern man durch die Ladung noch einen Weg zur Wand findet und dort sechs Zentimeter Luft lässt. Selbst im schmalsten Transporteraufbau bleibt so genug Raum, um eine Palette durch die Schiebetür zu ziehen. Auch eine Längspositionierung ist möglich. Spier springt in ganz kaltes Wasser Noch jung im Segment der Kühler ist Spier mit dem Athlet Thermo. Der fällt durch die für die Marke typischen, abgerundeten Einfassprofile auf, was der Aerodynamik zugutekommt – allerdings in erster Linie im Überland- respektive Fernverkehr. Beim k-Wert will Spier 0,33 erreichen, was der Kühlmaschine helfen soll, Sprit zu sparen. Das soll bei einem 3,5-t-Tiefkühlkoffer 17 Prozent ausmachen. Optional kann man die Gelcoatschichten RAL-eingefärbt erhalten, gefertigt wird nach HACCP-Norm.Die hatte Kiesling als einer der ersten Hersteller in diesem Segment erfüllt und sich gleich noch an die Recycelbarkeit der Platten gemacht, deren geschreddertes Material verpresst und als Einlegestange verwendet werden kann. Mittlerweile tüftelt Firmeninhaber Peter Kiesling am Firmenanbau und hat schon wieder neue Ideen. Auch TBV optimiert die Fertigung. Der HACCP-Anteil ist laut Geschäftsführer Berthold Biffar noch gering. Auch bei TBV spielt Gewicht im leichten Segment eine Rolle: City-, Midi- und Maxicooler gibt es auch als „Super-Light“-Version, die zwischen 100 und 150 Kilo Nutzlastvorteil realisieren soll. Auch Biffar stimmt mit den Marktbegleitern überein, dass künftig „keine signifikanten Gewichtseinsparungen mehr möglich sind“. Innen hat auch TBV auf strahlende LED umgestellt, die man optional an eine Zeitschaltuhr koppeln kann. Die Stromversorgung zieht TBV in einer durchgehenden Leitung von der Kabine in den Aufbau, wo es in integrierten Kabelkanälen weitergeht. Natürlich bietet auch TBV die komplette Zubehör- und Sonderausstattungspalette an, die in diesem Segment zum guten Ton gehört. Auch bei TBV dominieren im 3,5-Tonner-Segment Daimler-Fahrgestelle, wobei Peugeot und Renault laut Biffar „schwer im Kommen“ seien, Ford sei dagegen die Ausnahme. Aggregat und Aufbau aus einer HandVierter im Bunde ist die Lamberet-Tochter Kerstner, die nicht nur den Kühlausbau, sondern auch das passende Dachaggregat dazu im Programm hat. Während Kerstner vor allem geschlossene Lieferwagen zu Kühlern umbaut, kommen die Koffer von Lamberet. Auch die Franzosen verwenden an der Stirnwand abgerundete Eckprofile, was der Aerodynamik zugutekommt. Sonst kann man in dem Bereich auf das Know-how von den schwereren Einheiten zurückgreifen. Die verbaut auch Beilharz, wobei die Hälfte des Essener Angebotes allerdings im Segment bis 7,5 Tonnen verkauft wird. Laut Sven Beilharz übrigens überwiegend mit einteiliger GfK-Deckschicht, da die sich ohne großen Aufwand reparieren lasse. Dabei werden in Essen überwiegend motorgetriebene Aggregate verbaut, teils mit 220- respektive 380-V-Standkühlung. Wie Beilharz im Ruhrgebiet agieren viele kleinere Spezialisten regional, die dann häufig fertige Kits auf Kundenwünsche und deren spezielle Logistik anpassen. Und die wurden in der letzten Zeit eher komplexer. Der Frühling hat also wieder begonnen, auch wenn im ganz kalten Segment noch eiskälter kalkuliert wird als vor den Krisenzeiten. ❙❚■ Gregor SollerTBV hat neben dem Renault-Chassis weitere Neuheiten in der PipelineSpier überträgt die abgerundeten Ecken des Athlet auch auf den isolierten Thermo-Aufbau Beilharz-Kühler mit Seitentür, Kress-Koffer mit neuer Schiebetür und verschiebbarer Trennwand, die in der Tiefe nur 6 Zentimeter Platz benötigen sollKühlfahrzeuge und -aggregateDer Preis ist heiß Nur 15.490 Euro ruft Kiesling für den Dacia-Logan-Kühler inklusive Thermoking-Aggregat auf. Ein heißer Preis für ein komplett ausgebautes und ausstaffiertes Kühlfahrzeug, dessen Laderaum durch die hinteren Klapptüren gut zugänglich ist. Sein größter Nachteil ist aber eigentlich die Fahrzeugklasse, denn verblechte Cityvans werden in Deutschland im Verhältnis nur wenige verkauft: In diesem Segment überwiegen die Mischnutzer, die eher zum verglasten Kombi greifen, die hinteren Sitzplätze entfernen und ihn dann als Kasten nutzen. Das kann Eva Kiesling bestätigen: „Nach der anfänglichen Euphorie folgten bisher wenige konkrete Bestellungen, anders als beim Ford Transit oder erst recht beim Mercedes Sprinter, wo wir permanent Fahrgestelle in die Produktion einsteuern.“Am Preis und an der Verarbeitung kann es jedenfalls nicht liegen: Den zugekauften passgenauen Innenausbau des französischen, ebenfalls HACCP-zertifizierten Herstellers ECP hat Kiesling mit gewohnt schwäbischer Präzision sauber montiert. Das Gleiche gilt für das Thermoking-Aggregat, das sich aerodynamisch günstig aufs Dach duckt, ordentlich angeschlossen und in den Innenraum verlegt wurde. Günstige 150 Kilo wiegt das Tiefkühlpaket, 80 Kilo ruft ECT für die Frischdienstversion auf, womit dem Dacia 575 Kilo Nutzlast blieben, verteilt auf 1,9 Kubik Volumen. Auch in Sachen Recycling passt ECT zu Kiesling, denn auch die Franzosen geben 98 Prozent Recyclingfähigkeit ihrer Produkte an. Auf einem Zwischenboden findet ein Extraregal Platz, das bis zu sieben Behälter aufnehmen kann. Insgesamt sollen bis zu 30 der 600x400x150mm großen Behälter in den Laderaum passen. Der aus insgesamt zwölf Elementen zusammengesetzte Isolierausbau ist genau an die Fahrzeugkonturen angepasst. Dass er trotzdem ziemlich aufträgt, merkt man, wenn man die rechte hintere Tür öffnen will, an deren innen liegenden Entriegelungsgriff man nur schwer herankommt, vor allem, wenn der Laderaum voll ist. Der misst immerhin 1810x1260x940 mm. Großer Vorteil des isolierten Rumänen ist darüber hinaus aber sicher seine Höhe: Mit Kühlaggregat streckt er sich auf 1,76 Meter Höhe, ohne bleiben die 1,64 Meter der Standardversion, womit er in jede noch so flache Lieferzone kommt. Nachdem das Basisfahrzeug nach ersten Erfahrungen der frühen Kunden mit erstaunlich ordentlicher Dauerhaltbarkeit aufwarten kann, verwundert es nicht, dass sich der eiskalte Rumäne mit dem heißen Preis vor allem in Südwest- und Osteuropa schon einen treuen Freundeskreis erobert hat. gsDas Dachaggregat ist elegant integriertSaubere Verarbeitung mit ZwischenablageHinten leider nur KlapptürenKiesling-Kühler auf dacia Logan Kühlfahrzeuge und -aggregateAckermannTel.: 0 56 92/60 90 www.ackermann-net.com BeilharzTel.: 0 201/36 49 70 www.beilharz.de BrandtTel.: 0 52 62/9 49 00 www.brandt-polarus.de ChéreauTel.: 00 33/2 33 58 06 00 www.chereau.com HahlbrockTel.: 0 50 33/12 22 www.hahlbrock.de JännertTel.: 089/9 09 96 50 www.jaennert-gmbh.de KerstnerTel.: 07 31/94 61 70 www.kerstner.de KieslingTel.: 0 73 48/2 00 20 www.kiesling.de KressTel.: 0 62 26/9 26 30 www.kress-web.de LamberetTel.: 07 31/94 61 70 www.lamberet.com MeyerTel.: 05 51/5 03 30 karosseriewerk-meyer.de Polarus-KüfaTel.: 030/64 30 52 12 www.polarus-kuefa.de SpierTel.: 0 52 33/94 50 www.spier.de STSTel.: 0 72 36/1 30 10 www.sts-fahrzeugbau.de TBV www.tbv-kuehlfahrzeuge.deTel.: 0 78 52/9 17 90 Wilke www.wilke-fahrzeugbau.deTel.: 041 54/8077-0 ZebuTel.: 08 71/3 21 29 www.zebu-fahrzeugbau.deFragt man Carrier-Deutschland-Geschäftsführer Andreas Wallmeyer nach den Trends bei den Aggregaten, nennt er als Erstes den Zusammenhang zwischen Spritpreisen und sparsameren Kühlgeräten. „Die Nachfrage nach energiesparsamen Kühlaggregaten steigt immer dann, wenn die Benzinpreise sich ändern. Allerdings ist sich die Mehrheit der Kunden bewusst, dass energieeffiziente Produkte wirtschaftlich durchaus sinnvoll sind – und zwar unabhängig von den Benzinpreisen.“ Entsprechend braucht das neue Vector 1550, das auf dem Vector 1850 basiert, aber die Leistung von 14.800 Watt benötigt, weniger Sprit. Die patentierte Kombination eines hermetischen Kompressors mit einem „Economizer“ senkt den Kraftstoffbedarf des Vector 1550 deutlich und ermöglicht den Einsatz eines 1,5-Liter-Dieselmotors statt des fast doppelt so schweren 2,2-Liters im 1850. So kommt das 1550 auf 739 Kilo und soll damit zu den leichtesten Angeboten im Markt gehören. Die „Economizer“-Funktion sorgt zudem für eine Leistungssteigerung von bis zu 40 Prozent im „Pull-Down“, dem schnellen Herunterkühlen. Die feinstufige automatische Steuerung stellt eine optimale Anpassung der Kühlleistung an die entsprechenden Kühlphasen sicher. Piek gehört dagegen noch zum Extraangebot für bestimmte Kunden. Neuestes Modell ist hier das Vector 1550 City, dessen Geräuschpegel mit Standardinstallation unter 60 Dezibel bleibt. Ein Sonderthema ist laut Wallmeyer der Stadtverkehr, da viele Transporter mit direktangetriebenen Aggregaten unterwegs seien, deren Leistung von deren Motordrehzahl abhängt. „Im Leerlauf kann es mitunter zu einer Einschränkung der Kühlleis-tung kommen. Der gewünschte Sollwert kann dann nicht mehr beibehalten werden. Um sicherzustellen, dass die Temperatur konstant bleibt, bestellen einige Kunden leistungsstärkere Aggregate. Diese sind natürlich schwerer, verbrauchen mehr Kraftstoff und steigern die Kosten. Carrier zielt daher darauf ab, Direct-Drive-Lösungen anzubieten, die deutlich weniger auf die Leistung des Fahrzeugmotors angewiesen sind.“Bei Frigoblock setzt man dagegen auf elektrische Aggregate, welche die Essener als bislang einziger Hersteller anbieten. „Der Trend geht ganz klar zu Elektrik und Hybrid“, beschreibt Großkundenbetreuer Matthias Kiefer die Frigoblock-Erfahrungen. Angetrieben werden die Elektrokühler über einen separaten Generator, der seine Energie vom Dieselmotor des LKW erhält. In der Entwicklungsphase befinden sich zudem Aggregate, die ihren Strom aus der beim Bremsen entstehenden Energie beziehen. „Unsere Kunden sparen aber bereits mit den heutigen E-Kältemaschinen zwischen sechs und zwölf Prozent Kraftstoff in Relation zu Dieselaggregaten“, resümiert Kiefer. Auch mit der Erfüllung der Piek-Zertifizierung haben die leisen E-Maschinen kein Problem. Zudem bieten sie deutlich mehr Kälteleistung gegenüber einem vergleichbaren Diesel. Auch beim Service sollen sich ein paar Euro sparen lassen. Demgegenüber steht aber der höhere Anschaffungspreis der Stromer, der sich laut Frigoblock aber nach spätes-tens acht Jahren amortisiert haben soll. bj/gsCarriers 1550 jetzt auch Piek-zertifiziertneues bei den Kühlmaschinen

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