Kommentar: Lang-LKW – so darf es nicht weitergehen!

04.05.2012 08:45 Uhr
Andre Kranke, stellvertretender Chefredakteur, VerkehrsRundschau
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Andre Kranke, stellvertretender Chefredakteur der VerkehrsRundschau, zum schleppend anlaufenden Start des Lang-LKW-Feldversuchs in Deutschland

Andre Kranke, stellvertretender Chefredakteur der VerkehrsRundschau, zum schleppend anlaufenden Start des Lang-LKW-Feldversuchs in Deutschland

So darf es nicht weitergehen! Die Logistik lässt Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer im Regen stehen. Anders lässt sich die aktuelle Lage des Lang-LKW-Feldversuchs leider nicht beschreiben. Jahrelang wurde die Politik von Verladern, Spediteuren und Nutzfahrzeugherstellern gedrängt, Maße und Gewichte von LKW auszuweiten. Ramsauer ist diesem Wunsch gefolgt und hat den Lang- LKW gegen den Willen der Öffentlichkeit durchgesetzt. Kein Thema, mit dem Politiker Wählerstimmen gewinnen. Aber ein sinnvoller und damit mutiger Schritt, um die Effizienz des Straßengüterverkehrs zu erhöhen.

Und nun? Jetzt, wo der Feldversuch gestartet ist, haben gerade einmal sechs Betriebe einen Lang-LKW angemeldet. Das ist viel zu wenig. Vor allem zu wenig, um hieb- und stichfest zu beweisen, dass Lang-LKW die Sicherheit im Straßenverkehr nicht gefährden. Nur wenn fünfzig oder besser einhundert Fahrzeuge im Feldversuch unterwegs sind, lässt sich unanfechtbar beweisen, dass längere Lastwagen keine Gefahr darstellen. Eigentlich keine große Zahl. Doch das zögerliche Agieren der Logistikbranche nährt die Befürchtung, dass diese Menge nur mit Ach und Krach erreicht wird.

Logistikbranche muss Ramsauer folgen

Das darf so nicht weitergehen. Ramsauer ist mutig vorangeschritten, jetzt muss die Branche ihm auch folgen. Ansonsten darf sich die Logistik nicht wundern, wenn die Politik beim nächsten Anliegen gleich abwinkt. Insbesondere die großen Logistikdienstleister und Verlader sollten hier mit gutem Beispiel vorangehen und zumindest einen Lang-LKW auf die Reise schicken. Das würde ja schon reichen.

Und Ausreden, wie man könne das Straßennetz nicht überall befahren oder es fehlten die Genehmigungen für die Zufahrt zum Firmengelände, zählen nicht. Natürlich lassen sich Lang-LKW-Verkehre derzeit nicht überall sinnvoll durchführen. Na und? Dann eben nur in den Bundesländern, wo es geht. Und dann auseinanderkoppeln und zwei LKW durch die rot-grünen Bundesländer fahren lassen.

Dies ist zwar ökologischer Irrsinn, aber genau diesen muss man der Öffentlichkeit jeden Tag vor Augen führen. Nur dann hat die Logistik eine Chance, in allen Bundesländern und auch grenzüberschreitend Lang-LKW durchzusetzen. (ak) 

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KOMMENTARE

Deka 1803

04.05.2012 - 11:03 Uhr

Herr Kranke, was erwarten Sie denn? Bei diesem bundesweiten " Flickenteppich " bzgl. Nutzung in den div. Bundesländern,ist doch wohl keine Bereitschaft seitens der möglichen Interessenten zu erwarten. Jeder Betreiber eines solchen Fahrzeuges, muß bei unsererParteienlandschft morgen damit rechnen, daß er das Fahrzeug "in die Ecke " stellen muß, weil eine neue Verordnung kommt. Siehe z.B. Nachtflugverbot etc.


Manfred Hermann

14.05.2012 - 07:55 Uhr

Ökologischer Irrsinn?! Herr Ramsauer sollte sich lieber dafür einsetzen, dass mehr LKW von der Straße verschwinden und zum Beispiel auf die Bahn transferiert werden anstatt Monster-LKW auf das ohnehin völlig überlastete deutsche Straßennetz loszulassen. Ich kann nur hoffen, dass dieser irrsinnige Feldversuch in die Hose geht!


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