Brüssel. Die Internationale Vereinigung der Gesellschaften für den Kombinierten Verkehr Schiene-Straße (UIRR) fordert die EU und deren Mitgliedsländer auf, die Bedingungen für den Schienengüterverkehr in Europa zu verbessern. Klare Trennung von Infrastrukturbetreibern und Transportunternehmen, vergleichbare Preissysteme in Bezug auf den LKW-Transport und einheitliche Technologien sowie Managementsysteme für den Bahnverkehr seien nötig, um die Verlagerung des Gütertransports von der Straße auf die Schiene weiter zu fördern, schreibt UIRR in einem Positionspapier.
15 Einzelforderungen werden dort aufgeführt und ausführlich begründet. Neben den genannten Punkten fordert UIRR die EU-Kommission dazu auf, einen Aktionsplan für die Zulassung von längeren und schwereren Güterzügen zu erarbeiten. Des Weiteren sollten europäische Standards für die Auslastungen von Schienennetzen definiert werden. Ab einer bestimmten Auslastung müssten die EU-Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet werden, neue Bahnstrecken innerhalb einer vorgegebenen Zeit zu bauen. Außerdem sollten die europäischen Gesetze so formuliert sein, dass sie keinen Spielraum mehr für unterschiedliche Auslegungen bieten können.
Anlass zu dem Positionspapier ist die derzeitige Arbeit der EU-Kommission an einer Neufassung der EU-Richtlinien, die zusammen das so genannte erste Eisenbahnpaket ergeben. Dieses wurde 2001 verabschiedet und sieht eine weitgehende Liberalisierung des Schienengüterverkehrs vor. Eine ganze Reihe der 2001 festgelegten Bestimmungen sind bislang jedoch nicht oder nur teilweise in den Mitgliedsstaaten umgesetzt worden. Im Herbst will die EU-Kommission eine aktualisierte Fassung des ersten Eisenbahnpakets vorstellen. Die UIRR hofft, dass ihre Vorschläge darin berücksichtigt werden.
Die Vereinigung gibt an, dass in Frankreich, Deutschland, Italien und Österreich der Prozentteil der Kombizüge am gesamten Schienengüterverkehr von 15 Prozent im Jahr 2003 auf 25 Prozent im vergangenen Jahr gestiegen sei. Statistiken würden zeigen, dass der Kombinierte Verkehr in den vergangenen sechs Jahren mit durchschnittlich acht Prozent immer stärker gewachsen sei als der herkömmliche Bahngüterverkehr.
Im Kombinierten Verkehr werden in einer Transportkette mindestens zwei unterschiedliche Verkehrsträger, wie bei der UIRR Schiene und Straße, benutzt. (kw)