Mainz. Über die Einführung von Mindestlöhnen bei privaten Postdiensten sollte nach Aussage des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministers Hendrik Hering (SPD) nachgedacht werden. In dieser Branche gebe eine „relativ hohe Zahl“ von geringfügig Beschäftigten, sagte der Ressortchef am Donnerstag im Landtag in Mainz. Nach Angaben der SPD-Fraktion sind „nicht selten“ Briefträger privater Firmen noch auf ergänzende staatliche Hilfe zum Lebensunterhalt angewiesen. Hering sagte, der neue Postwettbewerb dürfe nicht auf dem Rücken der Arbeitnehmer ausgetragen werden. Er bestätigte, dass „in beschränktem Umfang“ auch schon Schüler in dieser Branche eingesetzt würden. Der Ministerpräsident und SPD-Bundesvorsitzende Kurt Beck hatte schon vor einigen Wochen in Mainz mit Blick auf das Auslaufen des verbleibenden Briefmonopols in Deutschland Ende 2007 vor einem Dumpingmarkt mit Kinderarbeit gewarnt. Bereits jetzt gebe es in dieser Branche Anbieter, die in Zeitungsannoncen Austräger ab 13 Jahren suchten. Beck forderte soziale Standards gegen „Marktverzerrungen“ mit extremen Billiglöhnen bei den Postdiensten. In der Bundesrepublik hat die Deutsche Post noch bis Ende 2007 das alleinige Recht, Briefe mit einem Gewicht von bis zu 50 Gramm zuzustellen. Diese machen etwa zwei Drittel aller Briefsendungen aus. (dpa)
Hering: Über Mindestlöhne bei privaten Postdiensten nachdenken
Rheinland-pfälzischer Wirtschaftsminister Hering: Postwettbewerb nicht auf dem Rücken der Arbeitnehmer austragen