Fraport: Studie stützt Flughafenausbau

09.08.2006 17:31 Uhr

Flughafenbetreiber wirbt mit eigener Studie: 62 Prozent der Befragten sprechen sich für die Erweiterung des Airports aus

Frankfurt/Main. Nach einer vom Flughafenbetreiber Fraport bezahlten Studie sind fast zwei Drittel der Menschen im Rhein-Main-Gebiet für den Flughafenausbau. Ausbaugegner bezeichneten die heute in Frankfurt veröffentlichte Umfrage als „Gefälligkeitsgutachten“ und „Propaganda“. 62 Prozent der Befragten sind nach der Untersuchung für die Erweiterung, 29 Prozent dagegen. Im Vergleich zu einer Erhebung aus dem Jahr 2002 ist damit laut Unternehmen die Zustimmung gewachsen: Vor vier Jahren waren 51 Prozent der Menschen für und 39 Prozent gegen den Ausbau. Unter Fluglärm leiden nach der repräsentativen Erhebung 56 Prozent der Befragten: 33 Prozent bewerten ihn als „weniger stark“, 14 Prozent als „stark“ und 9 Prozent als „sehr stark“. 44 Prozent der Menschen im Rhein-Main-Gebiet fühlen sich „gar nicht“ von startenden und landenden Jets belästigt. 60 Prozent der von Fluglärm Gestörten sind sich sicher, dass der Krach in den vergangenen zehn Jahren stärker geworden ist. 2002 hatten das nur 47 Prozent vermutet. Das von Fraport beauftragte Unternehmen TNS Infratest hatte im Frühling diesen Jahres in einer repräsentativen Erhebung 1500 Menschen zu verschiedenen Themen rund um den Flughafen persönlich befragt. Die Untersuchungsregion lag zwischen Darmstadt im Süden, Friedrichsdorf im Norden, Hanau im Osten sowie Wiesbaden und Mainz im Westen von Hessen. Den Preis der Studie wollte Fraport nicht nennen. Es wäre besser dort gefragt worden, „wo der Lärm die Menschen verzweifelt macht und zur Abwanderung treibt“, kritisierte der Raunheimer Bürgermeister Thomas Jühe (SPD), der zugleich Vorsitzender der Frankfurter Fluglärmkommission ist. Der Grünen-Landtagsabgeordnete Frank Kaufmann bezeichnete die Studie als von Fraport bestellte Propaganda ohne Antworten auf sachlich bestehende Konflikte, Widersprüche und Ausbaurisiken. CDU-Generalsekretär Michael Boddenberg riet Kaufmann dagegen, sich nicht mehr „gegen die größte Jobmaschine Europas und die Schaffung von 100.000 Arbeitsplätzen zu stellen“. (dpa/tz)

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