Förderprogramm

FörderprogrammEnergiesparen lohnt sich ab jetzt doppeltBundeswirtschaftsminister Philipp Rösler schafft finanzielle Anreize, damit kleine und mittlere Unternehmen verstärkt in energieschonende Technologien investieren: So funktioniert das neue Förderprogramm.Wer Stromfresser aussortiert und durch energieschonende Geräte und Anlagen ersetzt, wird ab sofort vom Staat belohnt. Das Bundeswirtschaftsministerium zahlt seit Oktober Zuschüsse für Energieeffizienzmaßnahmen in hocheffiziente Querschnittstechnologien. Das sind Technologien, die nicht nur auf einen bestimmten Wirtschaftssektor beschränkt sind, sondern über alle Branchen hinweg Verwendung finden. Hierzu zählen unter anderem Anlagen zur Wärmerückgewinnung oder Beleuchtungssysteme.Längere Amortisationszeiten sind bisher oft eine Hürde für Investitionen in Energieeffizienz. Die staatlichen Beihilfen sollen das ändern. Beantragen kann man sie beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen Euro oder einer Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Millionen Euro sowie sonstige Unternehmen mit bis zu 500 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von maximal 100 Millionen Euro. Geld bekommt nur, wer eine Endenergieeinsparung von mindestens 25 Prozent gegenüber dem Ist-Zustand des technischen Systems erzielt und diese auch nachweisen kann.Zwei Antragsverfahren sind möglichMöglich ist sowohl die Förderung von Einzelmaßnahmen als auch die sogenannte systemische Optimierung: Die Erneuerung von einzelnen Anlagen durch hocheffiziente Aggregate wird mit einem Zuschuss in Höhe von 30 Prozent unterstützt, sofern es sich um kleine und mittlere Unternehmen handelt. Sonstige Unternehmen erhalten 20 Prozent. Das BAFA fördert den Ersatz elektrischer Antriebe und Motoren, elektrischer Pumpen, raumlufttechnischer Anlagen, von Druckluftsystemen sowie Anlagen zur Wärmerückgewinnung und zur Abwärmenutzung als separate Maßnahmen.Geld gibt es für Energieeffizienzmaßnahmen mit einem Netto-Investitionsvolumen von mindestens 5000 Euro bis zu maximal 30.000 Euro je Antragsteller. Förderfähig sind zudem die Nebenkosten für Planung und Installation, die von einem externen Dritten ausgeführt werden müssen. Die Installationskosten beinhalten insbesondere die Kosten für Aufstellung, Montage und den Anschluss an vorhandene Systeme. Diese müssen in unmittelbarem Zusammenhang mit der Energieeffizienzmaßnahme stehen.Die systemische Optimierung zielt auf die ganzheitliche Betrachtung eines technischen Systems. Dabei unterstützt das BAFA den Ersatz und die Erneuerung von mindestens zwei Querschnittstechnologien sowie der technischen Systeme, in die sie eingebunden sind. Dafür infrage kommen neben den genannten Querschnittstechnologien auch Investitionen zur Erneuerung von Beleuchtungssystemen. Dies umfasst etwa den Ersatz eines kompletten Beleuchtungssystems durch Leuchtstoff- und Hochdruckentladungslampen, dazugehörige elektronische Vorschaltgeräte sowie die tageslichtabhängige Steuerung und Lichtplanung. Energieberatung wird vorausgesetztUm mehrere Anlagen erneuern zu können, bedarf es eines Energieeinsparkonzepts, das die Verwendung von hocheffizienten Querschnittstechnologien zur Optimierung von Teil- oder Gesamtsystemen des Antragstellers prüft und bewertet. Wer über ein zertifiziertes Energiemanagementsystem verfügt, kann das Konzept unternehmensintern erstellen. Andernfalls muss man einen externer Energieberater einbeziehen.Die für das Energieeinsparkonzept erforderliche Energieberatung und die Anschaffung von Messtechnik zur Ermittlung des Energieverbrauchs sind förderfähig. Für die Energieberatung gewährt das BAFA einen Zuschuss in Höhe von 60 Prozent der zuwendungsfähigen Beratungskosten, maximal zahlt es 3000 Euro. Voraussetzung für diese Förderung ist, dass man bislang keine Energieberatung im Rahmen des KfW-Bank-Programms „Energieberatung im Mittelstand“ in Anspruch genommen hat.Die systemische Optimierung ist ab einem Netto-Investitionsvolumen von mindestens 30.000 Euro je Antragsteller, einschließlich der damit in unmittelbarem Zusammenhang stehenden Nebenkosten für Planung und Installation sowie der zur Erfassung des Energieverbrauchs erforderlichen Messtechnik, förderfähig. Nebenkosten werden bis zu einem Anteil von 30 Prozent der Netto-Investitionskosten finanziert, die Förderhöchstsumme beträgt 100.000 Euro.Wie viel man im Rahmen der systemischen Optimierung bezuschusst bekommt, hängt von der Endenergieeinsparung ab. Liegt diese über 35 Prozent, fördert der Staat 30 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten für kleine und mittlere Unternehmen – sonstige Unternehmen erhalten 20 Prozent. Bei einer Endenergieeinsparung von 25 bis 35 Prozent übernimmt er 20 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten bei kleinen und mittleren Unternehmen beziehungsweise zehn Prozent bei sonstigen Unternehmen.Die BAFA-Förderung erfolgt als De-Minimis-Beihilfe in Form einer Anteilsfinanzierung und muss nicht zurückgezahlt werden. Sie ist aber an bestimmte Bedingungen geknüpft: Zum Beispiel, dass man öffentliche Mittel anderer Förderprogramme des Bundes und der Bundesländer nicht für dieselbe Maßnahme in Anspruch nimmt. Die Gesamtsumme der Gelder aus diesem und anderen Förderprogrammen, die man in dem betreffenden Steuerjahr sowie in den zwei vorausgegangenen Steuerjahren erhalten hat, darf zudem nicht mehr als 200.000 Euro betragen. Für Unternehmen des Straßengüterverkehrs sind die De-Minimis-Beihilfen sogar auf 100.000 Euro innerhalb von drei Steuerjahren begrenzt.Verwendungsnachweis ist erforderlichFörderfähig sind Maßnahmen, mit denen man vor Antragstellung noch nicht begonnen hat. Maßgeblich ist der Abschluss eines rechtsgültigen Liefer- oder Leistungsvertrages. Für den Zeitpunkt der Antragstellung ist das Datum ausschlaggebend, an dem der Antrag abgesendet wird.Antragsformulare sind auf der Internetseite des BAFA erhältlich. Vollständige Anträge müssen mindestens eine Beschreibung des Vorhabens, einen Nachweis des Einsatzes hocheffizienter Querschnittstechnologien unter Berücksichtigung der Effizienzkriterien, einen Handelsregisterauszug, den Finanzierungsplan sowie eine De-Minimis-Bescheinigung über innerhalb der letzten drei Jahre erhaltene staatliche Beihilfen enthalten. Bei Anträgen auf eine systemische Optimierung muss man noch das Energieeinsparkonzept hinzufügen und eine Erklärung des Energieberaters, dass die Investition mindestens zwei der hocheffizienten Querschnittstechnologien umfasst.Das BAFA verlangt, dass die neue Technik innerhalb von neun Monaten betriebsbereit installiert ist. Ihre Verwendung muss man spätestens nach 15 Monaten nachweisen. Zusammen mit dem Verwendungsnachweis sind weitere Unterlagen einzureichen, die die Umsetzung der Energieeffizienzmaßnahmen und ihr Einsparpotenzial belegen. Sie sind wichtig, denn die Auszahlung des Zuschusses erfolgt erst nach der Prüfung des Verwendungsnachweises.Geförderte Anlagen sind laut Bewilligungsbehörde mindestens drei Jahre „zweckentsprechend“ zu betreiben. Innerhalb dieser Zeit darf man sie nur dann verkaufen, wenn sich deren Weiterbetrieb nachweisen lässt. Eine Veräußerung oder Stilllegung muss man der BAFA unverzüglich melden.Nicht förderfähig sind übrigens Maßnahmen, die man auf gesetzliche Verpflichtung oder behördliche Anordnung durchführt, die Verwendung gebrauchter Anlagen, Forschungs- und Entwicklungsvorhaben sowie Energiemanagementsysteme. ❙❚■ André GießeDer Staat bezuschusst Investitionen in hocheffiziente Querschnittstechnologien, die zu einer Energieeinsparung von mindestens 25 Prozent beitragenFörderprogrammBerechnung der Fördersumme anhand eines fiktiven UnternehmensbeispielsEin mittleres Unternehmen ersetzt die 182 Hallenreflektorleuchten in seiner 10.000 Quadratmeter großen Lagerhalle durch 110 LED-Lampen und rüstet die Belüftungsanlage auf ein System mit Wärmetauschern um. Dadurch lässt sich der Endenergieverbrauch um 28 Prozent senken. Netto-Investitionskosten 190.000 Euro(für LED-Lampen 100.000 Euro)(für raumlufttechnische Anlage mit Wärmerückgewinnung 90.000 Euro)Kosten für Planung und Installation 30.000 Euro Kosten für Messtechnik zur 3000 EuroErmittlung des EnergieverbrauchsZuwendungsfähige Kosten 223.000 Euro+ Kosten für Energieberatung (maximal 3000 Euro förderfähig) 8000 EuroFördersumme (KMU: 20 Prozent) 45.200 Euro

Förderprogramm

Lieferkettengesetz

Aufkommensentwicklung Quartal 1/2022 bis Quartal 4/2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum

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