Dessau. Neue Straßenbeläge können nach einer Studie des Umweltbundesamtes (UBA) das Gesundheitsrisiko deutlich senken. Ein neuartiger, zweischichtiger und offenporiger Asphalt mindere den Geräuschpegel einer Bundesstraße um sieben Dezibel im Vergleich zu normalem Gussasphalt, teilte die Behörde heute in Dessau mit. Zum Vergleich: Eine Minderung um zehn Dezibel entspricht in etwa einer Halbierung der wahrgenommenen Lautstärke. Dies habe auch ein vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz gefördertes Pilotvorhaben in Augsburg gezeigt. Da Straßenverkehr die größte Lärmquelle ist, forderte die Behörde mehr „Flüsterasphalt“. Der Lärm von Autos und Motorrädern sei nicht nur lästig, er könne auch zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen Laut der UBA gebe es verschiedene Möglichkeiten, Verkehrslärm zu reduzieren. Vorrangig sei der Lärm direkt an der Quelle zu mindern: etwa durch leisere Motoren oder Reifen. Oft würde den Anwohnern besonders lauter Straßen aber nur der Einbau von Schallschutzfenstern bleiben, um kurzfristig die Situation in Innenräumen zu verbessern. Schallschutzfenster würden zwar den Lärm reduzieren, müssen aber geschlossen gehalten werden, was die Wohnqualität beeinträchtige. Lärmarme Straßenbeläge sollen ebenfalls für Ruhe sorgen. Bei der ersten Generation seien die erzielten Schallpegelminderungen zunächst zu gering und das akustische Langzeitverhalten unbefriedigend gewesen. Mittlerweile lägen dem Umweltbundesamt umfassende Erfahrungen mit modernen Fahrbahnen vor, bei denen auf Dauer relevante Lärmminderungen erreicht werden könnten. Neue Erkenntnisse würden außerdem zeigen, dass sich lärmarme Straßenbeläge für unterschiedliche Geschwindigkeitsbereiche und Verkehrszusammensetzungen optimieren lassen. (dpa/tz)
„Flüsterasphalt“ für die Gesundheit
Lärmquelle Straßenverkehr: Neue Straßenbeläge sollen den Geräuschpegel um sieben Dezibel mindern