London/Großbritannien. Der hoch verschuldete britisch-französische Ärmelkanal-Tunnelbetreiber Eurotunnel hat ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg zur Refinanzierung erreicht. Mit den größten Gläubigern wurde eine verbindliche Vorvereinbarung über ein Umschuldungspaket unterzeichnet, wie das Unternehmen heute in London mitteilte. Mit den übrigen Gläubigern würden weitere Gespräche geführt. Das Gesamtpaket soll dann den Aktionären auf einer Hauptversammlung präsentiert werden, deren Verschiebung vom 30. Juni auf den 12. Juli angestrebt wird. Die Schulden von Eurotunnel belaufen sich auf 6,18 Milliarden britische Pfund (9,1 Milliarden Euro). Im Zuge der Verhandlungen hatten die Kreditgeber jüngst zum dritten Mal in Folge dem Aussetzen der Zahlungsverpflichtungen zugestimmt. Die Frist für dieses Moratorium läuft am 12. Juli ab. Die Eurotunnel-Aktien sind bereits seit dem 15. Mai vom Handel ausgesetzt. Presseberichten zufolge plant Eurotunnel die Ausgabe einer Wandelanleihe über eine Milliarde Pfund mit einer Laufzeit von drei Jahren. Eine Beteiligung des französischen Bauunternehmens Vinci an der Umschuldungsaktion scheint inzwischen allerdings fraglich. Vinci habe sich gegen die ihm angebotene Beraterrolle entschieden, berichtete die französische Tageszeitung „La Tribune“ unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Vinci-Chef Antoine Zacharias hatte noch vor einer Woche erklärt, das Unternehmen sei bereit, einen bis zu zweistelligen Millionen-Euro-Betrag zu investieren. (dpa)
Eurotunnel unterzeichnet Umschuldungsabkommen
Refinanzierung des Tunnelbetreibers: Einigung mit den Hauptgläubigern erreicht