Europcar-Übernahme: Bundeskartellamt wird aufmerksam

05.01.2006 14:38 Uhr

Volkswagen hält Verkauf der Konzerntochter an Sixt für „wenig wahrscheinlich“

Wolfsburg. Für Volkswagen ist eine Übernahme der Autovermietungs-Tochter Europcar durch den Konkurrenten Sixt nach Darstellung aus Unternehmenskreisen „wenig wahrscheinlich“. Gegen eine Übernahme sprächen kartellrechtliche Bedenken. Europcar und Sixt würden zusammen auf einen Anteil von knapp 50 Prozent am Autovermiet-Markt in Deutschland kommen. Sixt will gemeinsam mit dem Finanzinvestor Apax Europcar übernehmen. Für Europcar, nach eigener Darstellung europäischer Marktführer, haben sich bei VW nach Medienberichten insgesamt sechs Interessenten gemeldet, darunter auch Finanzinvestoren. Ende des vergangenen Jahres hatte Volkswagen bereits seine IT-Tochter Gedas an die Telekom-Tochter T-Systems verkauft. VW fährt derzeit einen Milliarden-Sparkurs. Das Interesse von Sixt an einer Übernahme von Europcar hat auch das Bundeskartellamt bereits auf den Plan gerufen. Eine Sprecherin sagte, wenn eine marktbeherrschende Stellung zu vermuten sei, werde geprüft. Da aber das Bieterverfahren offenbar noch nicht abgeschlossen sei, sei auch noch kein Antrag bei ihrer Behörde eingegangen. In der Autovermieter-Branche gibt es derzeit viel Bewegung. Vor kurzem erst verkaufte der US-Autobauer Ford seine Mietwagentochter Hertz inklusive Schulden für 15 Milliarden Dollar an Finanzinvestoren. Dies nährte Begehrlichkeiten auch bei Volkswagen in Bezug auf die erreichbare Höhe des Verkaufspreises für Europcar. (dpa/sb)

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