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Drei Tote auf Beluga-Schiff

07.02.2011 09:59 Uhr
Drei Tote auf Beluga-Schiff
Welche Forderungen die Piraten stellen, ist  nicht bekannt
© Foto: ddp/Bundeswehr

Die Beluga-Reederei soll erstmals seit der Kaperung indirekt Kontakt zu den Piraten gehabt haben / Die indische und die US-Marine vereiteln Piratenangriffe

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Bremen/Washington/Neu Delhi. An Bord des von Piraten gekaperten deutschen Frachters "Beluga Nomination" sind bei dem missglückten Befreiungsversuch in der vergangenen Woche drei Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen. Zwei Seeleute wurden von den Piraten exekutiert, berichtete der Bremer "Weser-Kurier" (Samstag). Die Reederei bestätigte am Freitagabend, ferner sei der Leitende Ingenieur ertrunken, nachdem er auf der Flucht vor den Piraten über Bord gesprungen war. Zunächst hatte die Reederei gehofft, dass es nur einen Toten gegeben hatte.

Angaben zum Alter oder zur Nationalität der drei Toten wollte die Beluga Shipping nicht machen. Den sieben noch an Bord verblieben Besatzungsmitgliedern gehe es den Umständen entsprechend. "Wir sind erschüttert, betroffen und entsetzt über die Vorfälle. Die Brutalität und Grausamkeit der Entführer ist schier unfassbar und wir trauern gemeinsam mit den Angehörigen und der Familien der drei Opfer", teilte die Reederei mit.

Beluga-Reederei hatte Kontakt zu Kaperern

Inzwischen wurde bekannt, dass die Bremer Beluga-Reederei erstmals seit der Kaperung ihres Frachters "Beluga Nomination" indirekten Kontakt zu den somalischen Piraten gehabt hat. Das bestätigte eine Firmensprecherin dem TV-Magazin "buten un binnen" von Radio Bremen am Samstag. Ein von den Piraten ernannter Vermittlungsführer habe Forderungen gestellt. Was die Seeräuber verlangen - vermutlich Lösegelt -, wurde nicht mitgeteilt.

Die "Beluga Nomination" war vor zwei Wochen auf dem Weg nach Asien gekapert worden. Beluga Shipping will künftig privates Sicherheitspersonal einsetzen, um seine Schiffe besser vor Piraten zu schützen. Einige Frachter wurden inzwischen auch kurzfristig umgeleitet, um Angriffen zwischen dem Horn von Afrika und den Seychellen zu entgehen. 

US-Marine vereitelt Piratenüberfall

Die US-Marine hat dagegen am Freitag im Golf von Oman einen Piraten-Angriff auf ein Handelsschiff vereitelt und die Boote der Seeräuber zerbombt. Der US-Kreuzer "Bunker Hill" und der Zerstörer "Momsen" seien von der Besatzung des panamesischen Schiffes zur Hilfe gerufen worden, teilte die US-Navy in Bahrain mit. Als die Kriegsschiffe den Überfallort erreichten, hätten die Piraten bereits von zwei Booten aus Leitern an das Handelsschiff angelehnt, um es zu entern. Die US-Marinesoldaten hätten sie jedoch vertreiben können.

Die US-Kriegsschiffe verfolgten daraufhin die Seeräuber und machten ihr größeres Mutterschiff ausfindig, von dem aus diese im Arabischen Meer operieren. Wie in internationalem Recht vorgesehen habe die Navy die leeren Piratenboote im Schlepptau des Mutterschiffes zerstört, damit diese nicht für weitere Überfälle eingesetzt werden könnten.

Indische Marine nimmt 28 Piraten gefangen

Die indische Marine hat vor der Südwestküste des Landes nach eigenen Angaben einen Piratenangriff auf ein Handelsschiff verhindert und mindestens 28 somalische Seeräuber gefangengenommen. Wie die Marine am Sonntag mitteilte, lieferten sich die Sicherheitskräften in der Nähe der zu Indien gehörenden Inselgruppe Lakshadweep ein heftiges Feuergefecht mit den Piraten, die auf einem gekaperten thailändischen Fischtrawler unterwegs waren. An Bord hätten sich 24 Seeleute aus Thailand und Birma befunden.

Lakshadweep liegt im Arabischen Meer, rund 300 Kilometer von der Küste des Bundesstaates Kerala entfernt. Erst vor einer Woche hatte die indische Marine in dem Seegebiet einen gekaperten thailändischen Fischtrawler versenkt und 18 somalische Piraten festgenommen. (dpa)

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