Deutscher Nutzfahrzeugmarkt auf Wachstumskurs

Walluf. Nachdem im vergangenen Jahr bereits ein deutliches Wachstum festzustellen war, vermeldet der Verband der Importeure von Kraftfahrzeuge (VDIK), dass der Nutzfahrzeugmarkt im ersten Halbjahr 2005 gegenüber dem Vorjahr um weitere 4,9 Prozent auf 150.000 Einheiten gewachsen ist. Mit Ausnahme der volumenmäßig kleinsten Gewichtsklasse der Nutzfahrzeuge von 3,5 Tonnen bis 6 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht konnten alle Gewichtsklassen zulegen. Der Bereich der leichten Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen wuchs um 4,7 Prozent, der der mittelschweren Fahrzeuge zwischen 6 Tonnen und 16 Tonnen gar um 15 Prozent. Ein Teil des Wachstums in dieser Gewichtsklasse ist auf die verstärkte Nachfrage nach Nutzfahrzeugen zwischen 10 Tonnen und 12 Tonnen zurückzuführen, die um 34 Prozent zulegte. Grund für die starke Nachfrage ist, dass diese Fahrzeuge die Autobahn mautfrei befahren können. Trotz der imposanten Steigerungsrate bleibt das Volumen dieses Segments jedoch gering. Entgegen der ursprünglichen Erwartungen legten auch die schweren Nutzfahrzeuge über 16 Tonnen mit 3,4 Prozent noch einmal zu. Für die Summe der Neuzulassungen sieht sich VDIK-Präsident Volker Lange in seiner positiven Einschätzung bestätigt: „Wir erhöhen unsere Prognose in der jetzt noch gültigen Abgrenzung für den Gesamtmarkt in 2005 auf 290.000 Einheiten, das heißt ein Wachstum von 2,3 Prozent. Nachdem das Neuzulassungsniveau in 2004 sich auf der Höhe des langjährigen Durchschnitts bewegte, kann der Nutzfahrzeugmarkt insgesamt als in gutem Zustand bezeichnet werden. Die Politik ist aufgefordert, dafür zu sorgen, dass sich das nicht ändert. Dies vorausgesetzt, rechnen wir für 2006 in der neuen Abgrenzung mit einem Neuzulassungsvolumen von 275.000 (ohne 20.000 Wohnmobile), das entspricht einem Wachstum von knapp 2 Prozent.“ Sorge macht Lange jedoch der seit 2002 zu beobachtende Schrumpfungsprozess des Nutzfahrzeugbestandes: „Trotz der aktuell guten Neuzulassungszahlen fordern wir die Regierung dazu auf, endlich verlässliche Rahmenbedingungen für das deutsche Speditionsgewerbe zu schaffen.“ (tbu)