Deutsche Post übernimmt Mehrheit an Brief- und Dokumentendienstleister Williams Lea

13.02.2006 13:10 Uhr

Die Deutsche Post baut ihr internationales Geschäft weiter aus und übernimmt die Mehrheit an dem britischen Brief-Logistiker Williams Lea, London.

Bonn. Mit dem Erwerb rücke die Post als Komplettanbieter bei solchen Serviceleistungen weltweit an die Spitze, sagte der für den Briefsektor zuständige Konzernvorstand Hans-Dieter Petram am Montag in Bonn. Die Post werde eine Mehrheit von voraussichtlich 75 Prozent der Anteile des international tätigen Londoner Unternehmens erwerben. Der Kaufpreis dafür liege voraussichtlich bei rund 370 Millionen Euro. Die Post hatte Ende 2005 bereits den britischen Logistik-Konzern Exel für rund 5,5 Milliarden Euro übernommen. Die Post wolle unter der Marke DHL Global Mail international das Geschäft über den reinen Brieftransport hinaus vorantreiben, sagte Petram. Hier gebe es ein enormes Marktpotenzial. "Dieses Geschäft wollen wir dramatisch ausbauen." Dabei werde Williams Lea eine "Perle" sein. Williams Lea verfüge über ein breites Produktangebot im Druck-, Poststellen- und Dokumentenmanagement sowie beim Direktmarketing, sagte Petram. Es geht dabei vor allem um Angebote für das Auslagern (Outsourcing) solcher Geschäftsfelder von großen Unternehmen, etwa aus den Branchen Versicherungen, Investmentbanking, Beratung, Automobil oder Pharma. Die Post will sich mit ihrer erweiterten Strategie im Briefsektor auch für das Ende 2007 auslaufende nationale Brief-Monopol wappnen. Die Post gehe davon aus, dass dieser gesetzlich verankerte Termin nicht mehr geändert werde und habe sich längst schon auf die neue Konkurrenzlage eingestellt, sagte Petram. "Die Übernahme wird dazu beitragen, die Ertragskraft der Briefsparte zu sichern." Die Übernahme, die von der Post schon seit etwa zwei Jahren angepeilt worden war, muss noch von den Kartellbehörden genehmigt werden. Die Transaktion soll nach Angaben Petrams bis Ende März/Anfang April abgeschlossen sein. Die Bezahlung werde in bar erfolgen. Das Management von Williams Lea mit Vorstandschef Tim Griffiths soll auch nach der Übernahme an Bord bleiben. Der Sitz soll weiter in London sein. Williams Lea wurde 1820 gegründet. Rund 6500 Mitarbeiter in Europa, USA und Asien erwirtschafteten im Jahr 2005 einen Umsatz von rund 648 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag 2005 bei 49 Millionen Euro.

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