Offenburg. Etwa 3500 Menschen haben am Samstag in Offenburg (Ortenaukreis) gegen den geplanten Ausbau der Bahnstrecke Karlsruhe-Basel von derzeit zwei auf vier Gleise demonstriert. Unter dem Motto „Das Volk zeigt Gelb-Rot für das, was uns droht“ marschierten die Teilnehmer aus verschiedenen Richtungen zu einer Kundgebung in der Innenstadt. Dabei trugen sie Plakate und Transparente mit Aufschriften wie „Keine Gleise durch unser Wohnzimmer“ oder „Menschenschutz vor Bahnprofit“. Die „Interessengemeinschaft Bahnprotest an Ober- und Hochrhein“ (IG Bohr) hatte den Protestzug organisiert. In ihr haben sich zehn Bürgerinitiativen mit etwa 13.500 Mitgliedern zusammengeschlossen. Es war nach Angaben der Veranstalter die erste Aktion, die von den Initiativen gemeinsam organisiert wurde. Nach Polizeiangaben verlief der Protestzug friedlich und ohne Störungen. Die Pläne der Deutschen Bahn sehen zwei zusätzliche Gleise vor, die vor allem von Güterzügen genutzt werden sollen. Die geplante Trasse soll unter anderem durch die Stadt Offenburg und mehrere Gemeinden am Oberrhein führen. Die betroffenen Bürger fürchten eine zusätzliche Lärmbelästigung, gesundheitliche Beeinträchtigungen und einen Wertverlust ihrer Häuser. Die Bürgerinitiativen bekennen sich zwar grundsätzlich zum Bahnausbau, fordern aber eine Tunnellösung für Offenburg. Ein solcher Güterzugtunnel würde jedoch 400 Millionen Euro mehr kosten als die von der Bahn favorisierte Trasse. Als mögliche Alternative wird auch eine Trassenführung parallel zur Autobahn A 5 und eine Tieferlegung der Gleise diskutiert. Davon erhoffen sich die betroffenen Gemeinden einen besseren Lärmschutz und weniger Belastungen. (dpa/tz)
Demonstration gegen Ausbaupläne der Bahn in Offenburg
Die Pläne der Deutschen Bahn sehen zwei zusätzliche Gleise vor, die vor allem von Güterzügen genutzt werden sollen