Berlin. "Hier hätten wir besser kommunizieren müssen", sagte Mehdorn dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". "Ich war wie wohl alle überrascht und betroffen, welche schnelle Wendung unsere Gespräche mit Hamburg genommen haben." Der Konzern hatte mit Hamburg über einen Umzug der Konzernzentrale verhandelt, entschied sich letztlich aber doch für einen Verbleib in der Hauptstadt. Unterdessen forderten die Grünen den Bahnchef auf, seinen Widerstand gegen die Abtrennung des 35.000 Kilometer langen Gleisnetzes aufzugeben. "Die Entscheidung ist so grundsätzlich und weit reichend, dass es nicht an der Präferenz des aktuellen Vorstandsvorsitzenden scheitern kann", sagte der verkehrspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Winfried Hermann, der "Netzeitung". Der 65-jährige Mehdorn werde "schon lange nicht mehr Chef der Bahn sein, wenn es so richtig ans Laufen kommt". Ob die Bahn das Streckennetz behalten darf, gilt als zentrale Streitfrage beim geplanten Börsengang. Für den Fall einer "Zerschlagung" des Konzerns hatte die Bahngewerkschaft Transnet vor wenigen Tagen bereits mit Streiks während der Fußball- Weltmeisterschaft gedroht. Hermann nannte diese Ankündigung "ziemlich dümmlich" und warf der Gewerkschaft vor, sie überschreite "in einer unglaublich dreisten Weise ihre Kompetenzen, wenn sie versucht, die Entscheidung des Bundestages durch einen Streik zu beeinflussen". Das Datum des Börsengangs ist allerdings noch unklar. Während Mehdorn damit rechnet, Teile der Bahn AG schon Ende 2007 an die Börse bringen zu können, nannte Hermann als frühesten Zeitpunkt 2008 oder 2009.
Debatte um Bahn-Umzug: Mehdorn gesteht Fehler ein
Nach der wochenlangen Diskussion um einen Umzug der Bahn-Zentrale von Berlin nach Hamburg hat Bahnchef Hartmut Mehdorn erstmals Fehler eingeräumt.