Berlin. China hat nach einem Bericht der Tageszeitung „Financial Times Deutschland“ (FTD) starkes Interesse am deutschen Mautsystem und will mit der Bundesregierung sowie dem Mautbetreiber Toll Collect eine Vorvereinbarung, ein so genanntes Memorandum of Understanding, bereits im Januar oder Februar unterzeichnen. Peking wolle die satellitengestützte Technik im Falle eines Kaufs auch für Autos verwenden, berichtet die Zeitung. Dies hätten Mitglieder der deutschen Delegation mitgeteilt, die Anfang November mit Experten der chinesischen Ministerien für Technologie und Verkehr verhandelten. Die Chinesen stören sich jedoch noch am hohen Preis des Systems. Ein Lösung die Technik billiger zu machen, sei laut FTD, einige Softwarefunktionen aus den Erfassungsgeräten in den Fahrzeugen hin zum Zentralrechner des Mautsystems zu verlagern. Toll Collect bestätigte die Gespräche in Peking Anfang November, nannte aber keine Einzelheiten. China plant für die kommenden Jahre den Bau einer Vielzahl von Autobahnen und anderen großen Straßen. Zur Finanzierung der Kosten ist eine Maut auch für Autos vorgesehen. Die satellitengestützte Maut-Technik ist gerade in großen Ländern der Mikrowellen-Technik klar überlegen, weil diese deutlich mehr Maut-Baken erforderlich macht. Auch in Großbritannien, Russland und Ungarn gibt es nach Angaben des Betreiberkonsortiums Toll Collect ein ernsthaftes Interesse am deutschen Mautsystem. (dpa/sb)
Chinesen wollen deutsches Mautsystem
Chinesische Regierung ist offenbar bereit eine Vorvereinbarung mit Toll Collect zu unterzeichnen