-- Anzeige --

Bund lehnt PKW-Maut weiter ab

07.04.2011 10:03 Uhr
Bund lehnt PKW-Maut weiter ab
Einnahmen aus einer PKW-Maut würden dem Bund Milliarden bringen
© Foto: Imago/Imagebroker

Ein altes Thema ist wieder da: Lassen sich die Löcher auf deutschen Straßen noch ohne eine PKW-Maut stopfen?

-- Anzeige --

Berlin. Das Bundesverkehrsministerium hält wenig von dem neuen Vorstoß von CSU-Chef Horst Seehofer für die Einführung einer PKW-Maut auf deutschen Autobahnen. „Ich setze zunächst einmal auf andere Finanzierungsinstrumente, zum Beispiel öffentlich-private Partnerschaften, um Kapital zu mobilisieren", sagte Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) am Mittwoch im „ZDF". „Denkverbote gibt es aber auch nicht". Obwohl sein Haus über den größten Investitionshaushalt verfüge, werde er langfristig die Herausforderungen nicht mit den herkömmlichen Finanzierungen stemmen können, betonte Ramsauer.

Angesichts einer chronischen Unterfinanzierung der Straße hatte Seehofer am Wochenende betont, die PKW-Maut sei notwendig, um wichtige Verkehrsprojekte finanzieren zu können, zudem gebe es auch im Ausland Mauterhebungen. Auch die deutsche Bauindustrie fordert die Ausweitung der Autobahn-Maut von Lkw auf Privatwagen. „Wie wollen wir bei dem Sparzwang der öffentlichen Haushalte sonst die Investitionen in unsere Infrastruktur sicherstellen", sagte der Verbandspräsident und scheidende Bilfinger-Berger-Chef Herbert Bodner.

Der Parlamentarische Verkehrs-Staatssekretär Jan Mücke (FDP) lehnt wie Ramsauer eine Maut ab. Mücke sagte der „Deutschen Presseagentur": „Ich möchte auf die Bundeskanzlerin verweisen und die hat schon im Oktober 2009 bei Regierungsantritt gesagt, dass die Einführung einer PKW-Maut in dieser Legislaturperiode nicht auf der Tagesordnung steht. Und dabei bleibt es auch".

Aber auch einzelne Mitglieder der schwarz-gelben Koalition in Berlin sind angesichts fehlender Mittel für den Erhalt von Straßen und Brücken für eine Maut nach 2013 offen. „Ich finde, dass eine Maut immer ein paar Nachteile mit sich bringt", betonte hingegen Mücke.

Die existierende LKW-Maut etwa führe zu Ausweichverkehren auf den Bundesstraßen, was zu einer stärkeren Belastung von Ortsdurchfahrten führe. Ähnliche Effekte würde es wohl auch bei einer PKW-Mau geben.

„Es kann ja nicht Ziel einer Bundesregierung sein, dass sich der PKW-Verkehr dann zum großen Teil über Bundes- und Landstraßen abwickelt und nicht auf den Autobahnen." Insofern sei die Einführung einer PKW-Maut neben den finanziellen Aspekten, die sicher für die Finanzierung des Gesamtverkehrssystems wichtig wären, auch mit einer Reihe von Nachteilen verbunden, die man mitabwägen müsse. (dpa) 

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.