Chicago. Die neue Lust am Fliegen sorgt in den Werkshallen des US-Flugzeugbauers Boeing für geschäftiges Treiben. Im zweiten Quartal erhöhte sich der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6 Prozent auf 16,5 Milliarden Dollar (11,4 Mrd Euro). Der Gewinn stieg um 20 Prozent auf unterm Strich 941 Millionen Dollar, wie Boeing am Mittwoch in Chicago mitteilte.
Die Fluggesellschaften hatten sich während der Wirtschaftskrise mit Käufen zurückgehalten, heute schlagen sie umso stärker zu. Die Zahl der ausgelieferten Maschinen stieg in Berichtszeitraum von 114 auf 118. Verkaufsschlager ist und bleibt die 737-Baureihe. Die Kurz- und Mittelstreckenflieger sind vergleichsweise günstig und gelten als technisch ausgereift. Gegenstück bei Airbus ist die A320-Familie.
"Unser Ausblick aufs Jahr fällt zuversichtlicher aus", sagte Konzernchef Jim McNerney. Für das Gesamtjahr stellte er nun einen etwas höheren Gewinn in Aussicht als bislang. Der Gewinn je Aktie (EPS) soll statt 3,80 bis 4,00 Dollar nun 3,90 bis 4,10 Dollar erreichen. Allerdings rechnet Boeing mit etwas weniger Flugzeug-Auslieferungen: Statt bis zu 500 Maschinen sollen nun 485 bis 495 Flieger die Werkshallen verlassen. Im zweiten Quartal wurden 118 Flugzeuge fertig nach 114 ein Jahr zuvor.
Die Börsianer waren aber überwiegend erfreut, weil Boeing ihre Erwartungen übertreffen konnte. Die Aktie stieg vorbörslich um mehr als zwei Prozent. Das muss Balsam für die Boeing-Manager sein: Der US-Konzern hatte zuletzt bei großen Aufträgen des öfteren das Nachsehen gegenüber Airbus gehabt. (dpa)