BME feiert 50. Geburtstag mit Diskussion im Boxring

22.01.2004 14:52 Uhr

Rund 350 geladene Gäste kamen am 20. Januar zur Feier des 50-jährigen Jubiläums des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik nach Frankfurt.

Die hohe Arbeitslosigkeit in Deutschland trägt deutlich zur Belastung der öffentlichen Kassen und letztlich zur Ausbeutung des Sozialstaats bei. Diese Strukturen müssen geändert werden, damit Deutschland im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig bleibt. Arbeit muss sich in Deutschland wieder lohnen, forderte Hermann Otto Solms, Vizepräsident des Deutschen Bundestages und finanzpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, bei der Feier zum 50-jährigen Jubiläum des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) am 20. Januar in Frankfurt. Vor 350 geladenen Gästen diskutierten prominente Vertreter aus Politik und Wirtschaft im Boxring zum Thema "Schlaraffenland hat abgedankt – neues Modell Deutschland gesucht." Moderation: Michael Jungblut, ZDF. Hans-Werner Sinn, Präsident des Ifo Institutes für Wirtschaftsforschung, sieht das Hauptproblem der Arbeitslosigkeit in Deutschland darin, dass die Mindestlohnansprüche im internationalen Vergleich zu hoch seien. Dadurch lagerten viele Indus-trieunternehmen ihre Produktion in Länder mit niedrigerem Lohnniveau aus, beispielsweise nach Osteuropa. "Inzwischen finden zwei Drittel der deutschen industriellen Produktion im Ausland statt. Deutschland hat sich zur Basar-Ökonomie entwickelt", so Sinn. Die Absenkung des Lohnniveaus in Deutschland ist nach Ansicht von Margret Mönig-Raane, stellvertretende Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di, nicht die Lösung des Problems. Wenn die Menschen in Deutschland weniger Geld zur Verfügung hätten, wirke sich das auch negativ auf die Binnennachfrage aus. "In Deutschland fehlen einfach Arbeits- und Ausbildungsplätze. Hier sind die Unternehmen gefragt", sagte Mönig-Raane. Auch Wolf Liebetrau, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates der Deutschen Lufthansa AG, unterstrich die Verantwortung der Unternehmen für die Ausbildung und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Bei der Gestaltung der Arbeitsverträge müssten Arbeitgeber und Arbeitnehmer nach individuellen Lösungen suchen. So könnten zum Beispiel in saisonabhängigen Unternehmen die Arbeitszeiten flexibel an die Auftragslage angepasst werden, wenn dadurch Arbeitsplätze gesichert würden, so Liebetrau.

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