Berlin/Potsdam. Das Milliardenprojekt für einen neuen Hauptstadt-Flughafen ist einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Nach zehnjährigem Genehmigungsverfahren erteilten die Behörden am Freitag die Erlaubnis für Bau und Betrieb des Airports Berlin Brandenburg International (BBI). Er soll auf dem Gelände des einstigen DDR-Zentralflughafens Schönefeld im Südosten Berlins entstehen. Die beiden anderen Hauptstadt-Flughäfen sollen geschlossen werden: Tempelhof bereits in diesem Herbst, Tegel nach Eröffnung des BBI. Mit der Genehmigung sind eine Reihe von Auflagen verknüpft, die vor allem den Lärm- und Umweltschutz betreffen. Nach Angaben der Planfeststellungsbehörde entsprechen die Auflagen dem von Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) vorgelegten Entwurf. „Wir haben beim Lärmschutz die Forderungen der Flughafengegner erfüllt“, sagte Behördenchef Rainer Bretschneider. Entgegen der Hoffnungen der zahlreichen Flughafengegner verzichtete das brandenburgische Verkehrsministerium jedoch darauf, ein generelles Nachtflugverbot zu verhängen. Allerdings dürfen Flugzeuge zwischen 22.00 und 6.00 Uhr nur starten und landen, wenn sie zehn Dezibel leiser sind als die heute zugelassenen Maschinen. Die Flughafengegner wollen nun das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig anrufen, um das Projekt doch noch zu Fall zu bringen. Das letzte Wort vor dem Baubeginn hat nun die Justiz. In Betrieb gehen soll der BBI Ende 2010. Die Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg (UVB) geht davon aus, dass durch den Flughafen bis 2010 rund 25.000 neue Arbeitsplätze entstehen. (dpa)
Bauerlaubnis für neuen Hauptstadt-Flughafen
Die Genehmigung ist mit strengen Auflagen zu Lärm- und Umweltschutz verbunden, ein generelles Nachtflugverbot ist jedoch nicht vorgesehen.