Berlin/Frankfurt. Am Tag der Entscheidung über neue Arbeitskämpfe hat die Deutsche Bahn heute eine neue Offerte im Tarifkonflikt vorgelegt. Die Bahn bestätigt einen entsprechenden Bericht der Passauer Neuen Presse. Demnach schlägt die Bahn ein Aussetzen der Verhandlungen vor, bis die Regierung das geplante Gesetz zur Tarifeinheit auf den Weg gebracht hat. Bis zu diesem Zeitpunkt sollen die Lokführer zwei Prozent mehr Geld bekommen.
„Wir müssen das Ding drehen, weil wir gemeinsam die Verantwortung haben, weiteren Schaden vom Unternehmen und unseren Kunden abzuwenden“, sagte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber laut einer Mitteilung.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) will heute das Ergebnis ihrer Urabstimmung bekanntgeben, nachdem sie in der vergangenen Woche die Verhandlungen mit der Bahn für gescheitert erklärt hatte. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung sagte GDL-Chef Claus Weselsky, das Zugpersonal werde von der Deutschen Bahn „absichtlich in den Streik getrieben“. Die Lokführer, aber auch die Piloten der Lufthansa, sollten „die Begründung liefern“ für das Tarifeinheitsgesetz. Diesen Vorwurf wies Bahnvorstand Weber als „schlichtweg wahrheitswidrig und absurd“ zurück. (dpa)