Hamburg. Morgen komm ich später rein: Immer mehr Arbeitnehmer möchten darüber gar nicht mehr reden müssen. Sie wollen Zeitsouveränität und selbst bestimmen, wann und wo sie arbeiten. Das Zeitalter der Stechuhr ist vorbei, und auch Gleitzeit offensichtlich ein Auslaufmodell. Eine Umfrage des Portals Worklifestyle zeigt, dass Flexibilität im Job für 19,43 Prozent der Befragten sehr wichtig („stimme voll zu“) ist. Immerhin 36,04 Prozent stimmen weitgehend zu. Nur für 15,03 Prozent ist dies wenig oder gar nicht relevant, heißt es in einer Pressemitteilung.
Sport? Morgens anfangen, wann es passt? Kreativ sein am Sonntag – und montags zuhause bleiben? Das wollen offensichtlich viele Menschen. „Hier zeigt sich ein Trend, den ich auch in der Praxis immer öfter feststelle“, sagt die Hamburger Karriereberaterin Svenja Hofert, die die Umfrage über ihr Internetportal Worklifestyle.net durchführte. Viele Angestellte wollten sich nicht mehr in die engen zeitlichen Gerüste der Unternehmensvorgaben pressen lassen, erklärt die Expertin weiter. Sie würden sich Entscheidungshoheit darüber wünschen, wo und wie sie arbeiten möchten. Den meisten gehe es dabei jedoch nicht darum, gar keinen Rahmen mehr zu haben. Zu große Freiheit könne auch bedeuten, dass es gar keine zeitlichen Anker mehr gibt, und die Arbeit das Leben beherrsche und dominiere. Der Wunsch nach wohldosierter Freiheit zeige sich auch an der Tatsache, dass die meisten Teilnehmer bei der Umfrage nur „weitgehend“ zugestimmt hätten. „Die Präsenzkultur, die immer noch vorherrscht, lehnen die meisten Menschen ab. Sie wollen aber auch keine Flatrate für ihr Gehalt.“
Worklifestyle.net analysiert die Wünsche und Werte von Arbeitnehmern. Das Portal wurde von der Karriereberaterin und Autorin Svenja Hofert ins Leben gerufen. Es beinhaltet ein Analyse-Tool, mit dem sich Menschen mit ihren Präferenzen so genannten „Karrieresystemen“ zuordnen können. (ts)