Hamburg. Bereits am Tag zuvor wollen die Arbeitnehmer Flugblätter in allen großen Hamburger U-Bahn-Stationen verteilen, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Während der Betriebsversammlung ruht der Güterumschlag auf den Containerterminals der HHLA. Der Hamburger Senat hat ein Verfahren zur Privatisierung von 49,9 Prozent der HHLA eingeleitet, des größten Hamburger Hafenbetriebs mit einem Marktanteil von rund zwei Dritteln am Containerumschlag. Bei der Beratungsgesellschaft KPMG sollen im Rahmen der Ausschreibungen mehr als 100 Anfragen und mehr als 30 ernst zu nehmende Angebote eingegangen sein. Darunter sind die Deutsche Bahn und Rhenus, der direkte Konkurrent von Eurogate, en Hafenbetreiber aus Dubai und Finanzinvestoren wie 3i, die von dem früheren HHLA-Chef Peter Dietrich beraten werden. Die meisten Bieter haben sich noch nicht öffentlich zu ihrem Interesse bekannt; weder die Finanzbehörde noch die HHLA selbst bestätigen die Namen der Interessenten. Bis zum Januar soll die KPMG rund zehn Unternehmen auswählen, die in den engeren Bewerberkreis aufgenommen werden und näheren Einblick in die Unternehmensdaten der HHLA erhalten. Die Arbeitnehmerseite vertritt die Auffassung, dass die HHLA ihre notwendigen Investitionen für die Zukunft in Milliardenhöhe aus eigener Kraft stemmen kann und keinen privaten Investor benötigt. Wegen des Containerbooms muss die HHLA ihre Umschlaganlagen in den kommenden Jahren kräftig ausbauen. Zudem wehren sich die Arbeitnehmer gegen die Ausgliederung von Immobilien aus der HHLA, darunter der historischen Hamburger Speicherstadt.
Arbeitnehmer verstärken Protest gegen Hamburger Hafen-Verkauf
Nach einer Betriebsversammlung an diesem Donnerstag haben Verdi und die Betriebsräte der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) zu einer Demonstration in der Hamburger Innenstadt aufgerufen.