Stuttgart/München. Historisches Durchstarten für sicheren Straßenverkehr: Am 15. Oktober 1910 gründete der Württembergische Dampfkessel-Revisionsverein, ein Vorgänger des TÜV SÜD, eine Spezialabteilung zur Fahrzeugprüfung. Gründungszweck der 1866 in Mannheim entstandenen "Gesellschaft zur Überwachung und Versicherung von Dampfkesseln" war es, die Dampfkessel-Technologie sicher zu machen und Unglücke zu vermeiden. In weiteren Regionen entstanden entsprechende Vereine, auch in Stuttgart. Bald kümmerten sich die Sachverständigen um weitere technische Anlagen und hatten auch Wirtschaftlichkeit und Verfügbarkeit im Blick. Vor 100 Jahren war es dann soweit: Die Abteilung zur "Prüfung von Fahrzeugen und deren Führern" wurde im Stuttgarter Verein ins Leben gerufen. Dies war die Geburtsstunde der regelmäßigen Fahrzeugprüfung, heute Hauptuntersuchung (HU), in Süddeutschland.
Am 1. Januar 2011 steht schon der nächste runde Geburtstag an: Dann wird die TÜV-Plakette 50 Jahre alt. Hatten in den 50er Jahren die Autofahrer von den Zulassungsstellen Einladungen erhalten, ihre Fahrzeuge "vorzuführen", ging das Terminmanagement mit Einführung der Plakette auf die Fahrzeughalter über. Gründe waren Personalmangel bei den Behörden, nicht genügend Resonanz auf die amtlichen Schreiben und immer mehr Autos.
Rund um Plakette und HU hat sich in den vergangenen Jahrzehnten vieles getan. In den 80er Jahren sorgte die Einführung der Abgasuntersuchung für einschneidende Änderungen, im neuen Jahrtausend folgten der Wandel zum elektronischen Check sowie die Integration von HU und AU. Jetzt gibt es nur noch einen Termin und eine Plakette für beide Vorgänge. (sno)