Hann.Münden. Schwarze Schafe im Straßengüterverkehr sollen künftig Bußgelder bis zu 30.000 Euro bezahlen. Das fordert die "Allianz pro Schiene", in der Umwelt- und Verbraucherorganisationen zusammen geschlossen sind. Nur höhere Bußgelder nach französischem Vorbild könnten die systematischen Verstöße der Branche gegen Lenk- und Ruhezeiten verhindern, sagte Allianz-Geschäftsführer Dirk Fiege am Dienstag in Hann.Münden bei einer Polizeitagung. Übermüdete LKW-Fahrer verursachten zu viele tödliche Unfälle. Derzeit werde im Straßengüterverkehr gezielt und systematisch gegen die Lenk- und Ruhezeiten verstoßen, sagte Fiege. Es sei wirtschaftlich attraktiver, die geringen Bußgelder zu bezahlen, als geltendes Recht einzuhalten. Diese „bewusst einkalkulierten Verstöße“ gefährdeten die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. An knapp einem Viertel aller tödlichen Unfälle seien Lkw beteiligt. Viele davon gingen auf das Konto übermüdeter Fahrer. Anders als Deutschland gehe Frankreich streng gegen die Schwarzen Schafe vor, sagte Fiege. Statt maximal 5000 Euro wie in Deutschland könnten Verstöße gegen die Sozialvorschriften im Straßengüterverkehr dort mit bis zu 30.000 Euro Bußgeld und einem Jahr Freiheitsstrafe geahndet werden. Die Folge: In Frankreich sei nur an jedem achten tödlichen Unfall ein LKW beteiligt, in Deutschland dagegen an knapp einem Viertel. Ähnliche Vorschriften wie in Frankreich könnten die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland um rund 700 pro Jahr senken. (dpa)
"Allianz pro Schiene" fordert LKW-Bußgelder
Höhere Bußgelder bis 30.000 Euro sollen systematische Verstöße gegen Lenk- und Ruhezeiten stoppen