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EVG fordert radikalen Kurswechsel bei DB Cargo

10.03.2016 09:40 Uhr
EVG fordert radikalen Kurswechsel bei DB Cargo
DB Cargo will massiv beim Personal sparen, um den Schienengüterverkehr wieder aus den roten Zahlen zu führen
© Foto: Deutsche Bahn AG/Manfred Schwellies

Nach Aussage von EVG-Vorsitzenden Alexander Kirchner steht jede vierte Stelle bei DB Cargo zur Diskussion. Er sieht dadurch den Schienengüterverkehr in Deutschland insgesamt gefährdet.

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München. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) kritisiert massiv die derzeitige Unternehmenspolitik der Deutschen Bahn in der Schienengüterverkehrssparte. Sie fordert bei DB Cargo (vormals DB Schenker Rail)  „einen radikalen Kurswechsel“. „Wir hören derzeit vom Management nur noch: Sparen, Streichen, Schrumpfen. So sieht kein Zukunftskonzept aus“, sagte der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner. Deshalb haben die EVG-Vertreter im Aufsichtsrat der DB Cargo AG gestern nach eigenen Angaben eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung durchgesetzt.

Kirchner bezeichnete die Pläne für DB Cargo als „ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten“. Wie ein Vertreter der EVG der VerkehrsRundschau auf Anfrage mitteilte, ist in der Mittelfristplanung die Rede davon, dass etwa 5000 Stellen bei DB Cargo in Deutschland wegfallen könnten. Das wäre bei 20.000 Mitarbeitern in Deutschland etwa jede vierte Stelle. Zusammen mit den ausländischen Töchtern beschäftigte DB Cargo 2014 fast 31.000 Mitarbeiter.

Neben Stellenkürzungen plant das Unternehmen nach Aussage der EVG auch die Schließung von Güterverkehrsstellen. Damit sei der Schienengüterverkehr in Deutschland insgesamt gefährdet. Es sei „Job des DB-Cargo-Vorstandes, mehr Verkehr auf die Schiene zu holen. Dieser Job wird derzeit sträflich vernachlässigt.“ Die EVG fordere eine Unternehmensstrategie, die auf Wachstum und auf mehr Beschäftigung basiert.

DB Cargo treffe aber nicht die alleinige Schuld, so Kirchner weiter. „Es gibt auch noch einen Eigentümer, die Bundesregierung, und diese ist zugleich für die politischen Rahmenbedingungen des Güterverkehrs verantwortlich.“ Die Güterbahnen seien in der Lage, einen wesentlichen Beitrag für die Erreichung der deutschen Klimaschutzziele zu leisten. „Will man die Klimaschutzziele der Bundesregierung erreichen, führt kein Weg an der Verdoppelung des Schienengüterverkehrs vorbei“, sagte Kirchner. (cd)

Lesen Sie dazu auch ein ausführliches Interview mit Alexander Kirchner, in dem er zu DB Cargo, DB Schenker und zur Rolle von DB-Chef Rüdiger Grube Stellung nimmt.

Zudem erfahren Sie weitere Hintergründe zu DB Schenker und DB Cargo in der aktuellen Titelgeschichte der VerkehrsRundschau 10/2016, die am 11. März erscheint (für Abonnenten der VerkehrsRundschau bereits heute ab 17.00 Uhr als E-Paper erhältlich).

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