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Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung – Überblick über den Beruf

24.04.2024 18:15 Uhr | Lesezeit: 4 min
Frau am Telefon am Schreibtisch in einem  Frachttransport- und Distributionslager. Im Hintergrund mehrere Mitarbeiter.
Kaufmänner für Spedition und Logistikdienstleistung haben beim Transport von Ware die Fäden in der Hand
© Foto: Wavebreakmedia/GettyImages

Damals hieß es noch Speditionskaufmann, heute ist es der Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung. Doch was macht man als Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung? Wie verläuft hier die Ausbildung und mit welchem Gehalt kann man rechnen?

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Ein Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung ist derjenige in der Logistikbranche, der den Überblick und die Kontrolle behält, wenn eine Ware transportiert werden soll. Er nimmt Aufträge an, berechnet die Kosten, füllt Formulare aus, organisiert den Versand mit dem geeigneten Transportmittel sowie die Warenlagerung, plant die Routen – und passt auf, dass alles so abläuft wie geplant. Die Arbeit ist vielseitig und gleichermaßen anspruchsvoll wie abwechslungsreich.

Welchen Abschluss braucht man als Speditionskaufmann?

Die Arbeit als Speditionskaufmann erfordert Englischkenntnisse, Technikverständnis sowie gute Kommunikation und Organisation. 

Laut Arbeitsagentur sind rechtlich keine Vorbildungen festgeschrieben, man kann sich also durchaus mit Hauptschulabschluss bewerben. Allerdings stellen die Betriebe überwiegend Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss oder Hochschulreife ein.

Wie läuft die Ausbildung zum Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung?

In den ersten beiden Ausbildungsjahren zum Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistungen erlernt man in den Betrieben Dinge wie:

  • Arbeitsorganisation, kaufmännische Steuerung und Kontrolle

  • Kunden-Kommunikation und englische Fachsprache

  • den Umgang mit Verträgen, Haftung und Versicherungen, sowie Gefahrgut, Schutz und Sicherheit

In den begleitenden Berufsschulkursen wird beispielsweise vermittelt, wie man:

  • Geschäftsprozesse dokumentiert und Verkehrsträger vergleicht
  • Rechnungen, Protokolle, Zahlungsvorgänge und Frachtaufträge im Güterkraftverkehr bearbeitet

  • Im- und Export-Aufträge bearbeitet und durchführt

  • Lagerleistungen, Beschaffungslogistik und Distributionslogistik anbietet und organisiert
  • Marketingmaßnahmen entwickelt

Nach der Zwischenprüfung zu Ende des zweiten Ausbildungsjahres, werden im dritten Lehrjahr die erworbenen Kenntnisse im Betrieb erweitert und vertieft.

Wie schwer ist die Ausbildung zum Speditionskaufmann?

Natürlich kann man nicht allgemein sagen, wie schwierig die Ausbildung zum Speditionskaufmann ist. Allerdings ist sie sehr umfangreich und vielseitig und bringt einige Herausforderungen mit sich. Sie erfordert Organisationstalent, Kommunikationsstärke und Stressresistenz und ist nichts für schwache Nerven.

junger geschäftsmann am schreibtisch im büro
Ein Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung braucht neben starken Nerven auch viel Organisationstalent und Kommunikationsstärke 
© Foto: contrastwerkstatt/stock.adobe

Was macht man als Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung?

Als Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung arbeitet man meist im Schichtdienst, deshalb beginnt der Arbeitstag nicht immer morgens.

Der Arbeitsalltag ist sehr vielseitig: Zunächst muss man Kunden – Menschen, die Ware von A nach B befördern möchten – gewinnen. Dafür gilt es, sie mit Preis, schnellem und sicherem Transport und professioneller Abwicklung zu überzeugen. Gegebenenfalls bietet man auch die Übernahme der Lagerung, Versicherung und Zollformalitäten an – worum man sich anschließend kümmert. Dann muss man die Logistik perfekt organisieren: Neben dem Klären von Terminen und Routen, hat man stets ein Auge darauf, ob man mehrere Lieferungen zusammenlegen kann. Daraufhin teilt man Fahrer ein und kontaktierte die Lager. Bei kurzfristigen Problemen disponiert man die Transporte schnell um – ohne dabei die Höflichkeit zu verlieren. 

Eine andere Beschäftigung bietet sich in der Lagerorganisation, wo man sich um die Papiere kümmert, sowie um Bestandslisten, das Abrechnen der Lagerkosten oder um das Kommissionieren – das Zusammenstellen einer Lieferung aus den Lagerbeständen. Auch das Ausstellen von Lieferscheinen gehört zu den Alltagsaufgaben, ebenso wie das Überprüfen von ankommenden Waren auf Schäden, dem Erstellen von Statistiken über den Warenumsatz oder kaufmännischen Aufgaben wie Buchhaltung oder Marketing. 

Wo arbeitet man als Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung?

Alle Speditionen, sowie Unternehmen wie Paketdienste, Fluggesellschaften, Häfen und Lagerbetriebe haben Güter, die transportiert, umgeschlagen und gelagert werden müssen – und somit Arbeitsgeber für Kaufmänner für Spedition und Logistikdienstleistungen sind. Auch Umschlaglager einer Spedition oder ein Betrieb, der die Lagerhaltung anderer Unternehmen führt, bieten einen Arbeitsplatz.

Eine junge Frau telefoniert und berechnet mit einem Taschenrechner die Kosten und Versandkosten.
Der Alltag eines Kaufmannes für Spedition und Logistikdienstleistung ist sehr vielseitig und abwechlsungsreich
© Foto: Wasan Tita/GettyImages

Wie viel verdient man in der Ausbildung zum Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung?

In den drei Jahren Ausbildung staffelt sich die Vergütung im privaten Verkehrsgewerbe pro Monat 2024 basierend auf Tarifinformationen des Bundes und der Länder von Berufenet beispielsweise so:

1. Jahr 649 - 1160 Euro
2. Jahr 766 - 1227 Euro
3. Jahr 876 - 1289 Euro




Wie viel verdient man als Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung?

Laut Glassdoor liegt das durchschnittliche Grundgehalt eines Speditionskaufmannes zwischen 2378 Euro und 3200 Euro im Monat. Kununu gibt für Vollzeitarbeit einen Durchschnittsgehalt von 38.200 Euro brutto im Jahr an. Die Einstiegsgehälter in den ersten drei Jahren liegen dabei deutlich drunter mit einer Gehaltsspanne von 27.100 Euro bis 32.800 Euro. Allerdings gibt es gute Aufstiegschancen und damit ordentliche Gehaltserhöhungen von 49.900 Euro bis zu 55.600 Euro für Topverdiener mit meist über 10 Jahren Berufserfahrung. 

(Alle Zahlen sind auf dem Stand Januar 2024)



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