Düsseldorf. Die sechsspurige Rheinbrücke der Autobahn 1 bei Leverkusen ist ein wichtiger Knotenpunkt im europäischen Fernstraßennetz. Deshalb gilt die aktuelle Sperrung des Bauwerks für schwere Lastwagen ab 3,5 Tonnen als kostspieliges Hindernis für den Nah- und Fernverkehr gleichermaßen.
Doch für das heutige Verkehrsaufkommen wurde die inzwischen fast 50 Jahre alte Brücke seinerzeit nicht konzipiert. Vor der Teilsperrung rollten täglich über 120.000 Fahrzeuge über das Bauwerk - dreimal mehr als von den Ingenieuren 1965 vorgesehen. Die immense Belastung hat die Brücke marode gemacht.
In den nächsten Jahren wird die betagte Rheinquerung deshalb durch einen Neubau ersetzt. Der erste Teil der neuen Brücke soll den Plänen zufolge bis 2020 stehen, das Gesamtbauwerk ab 2023 voll nutzbar sein.
Die Leverkusener Rheinbrücke ist kein Einzelfall. In NRW werden nach Schätzung des Düsseldorfer Verkehrsministeriums in den nächsten zehn Jahren rund 4,5 Milliarden Euro an Sanierungskosten fällig.
Der Zustand vieler Brücken an Autobahnen und Bundesstraßen in NRW gilt als noch schlechter als zuvor angenommen. Nachrechnungen der Statik von bisher 152 Brücken an Autobahnen und Bundesstraßen haben nach Angaben des Ministeriums ergeben, dass 71 Brücken komplett erneuert werden müssen. Viele davon befinden sich im NRW-Teil der A 45, der „Sauerlandlinie”. (dpa)