-- Anzeige --

Urteil: Autobahn-Ende heißt nicht gleich Tempolimit

27.01.2016 10:57 Uhr
Urteil: Autobahn-Ende heißt nicht gleich Tempolimit
In dem Streitfall war nach dem Autobahnende nicht offensichtlich gewesen, dass eine geschlossene Ortschaft beginnt
© Foto: Picture Alliance/dpa/Carsten Rehder

Das Verkehrsschild, dass das Ende der Autobahn anzeigt, bedeutet laut einem Gerichtsbeschluss nicht automatisch, dass Autofahrer bremsen müssen.

-- Anzeige --

Hamm. Das Verkehrsschild „Ende der Autobahn“ bedeutet nicht automatisch, dass man den Fuß vom Gas nehmen muss. Das stellte das Oberlandesgericht Hamm klar. In dem verhandelten Fall hatte ein Autofahrer die Bundesautobahn 52 in Richtung Essen verlassen und war bei einer Geschwindigkeitskontrollmessung aufgefallen. Er war vom Amtsgericht Essen zu einem Bußgeld von 120 Euro verurteilt worden, weil er nach dem Schild „Ende der Autobahn“ noch 76 Stundenkilometer gefahren war, obwohl dort zu diesem Zeitpunkt das Tempolimit 50 Stundenkilometer betragen hatte. Nach Auffassung der zuständigen Bußgeldbehörde lag die Messstelle innerhalb einer geschlossenen Ortschaft. Das Amtsgericht verwies darauf, dass dem Betroffenen ein fahrlässiger Vorstoß vorzuwerfen sei.

Das Oberlandesgericht hob nun das erstinstanzliche Urteil auf und verwies das gerichtliche Bußgeldverfahren zur erneuten Verhandlung und Entscheidung an das Amtsgericht zurück. Das Verkehrsschild „Ende der Autobahn“ zeige bloß an, dass die besonderen Regelungen für die Autobahn nicht mehr gelten sollten. Es enthalte keine Anordnung, langsamer werden zu müssen, hieß es. Das Amtsgericht müsse daher aufklären, ob der Betroffene ein Ortseingangsschild passiert habe oder aber der Charakter einer geschlossenen Ortschaft an der Messstelle offensichtlich und eindeutig gewesen sei. Wenn eine Ortstafel fehle, beginne die geschlossene Ortschaft da, wo die eindeutig geschlossene Bauweise erkennbar anfange. (ctw/ag)

Beschluss vom 24.11.2015
Aktenzeichen 5 RBs 34/15

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.