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Überarbeitete Scania heißen wieder Streamline

21.03.2013 16:08 Uhr
Überarbeitete Scania heißen wieder Streamline
Wieder einmal detailverbessert: Nur Kenner können die überarbeiteten Scania von ihren Vorgängern unterscheiden
© Foto: Scania

Scania präsentiert die überarbeiteten G- und R-Baureihen samt V8 als Euro-6-Variante.

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Södertälje. Bei seinem jüngsten Update besinnt sich Scania auf den Namen Streamline, der in den neunziger Jahren schon einmal die altehrwürdige 3er-Reihe zierte. Dahinter stecken optional neue Euro-6-Motoren,  eine neue Optik, verbesserte Aerodynamik und ein komplettes Windabweiser-Paket. Außerdem hat Scania Opticruise weiterentwickelt, das jetzt wie bei Daimler die Wahlmöglichkeiten verschiedener Schaltprogramme bietet. Um den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren, ist der neue Economy-Modus vollständig in die vorausschauende Geschwindigkeitsregelung Scania Active Prediction integriert. So sollen sich mit der zweiten Generation der Euro-6-Motoren im Fernverkehr bis 8 Prozent Kraftstoff einsparen lassen, bei Euro 3,4 (für den Export) und Euro  5 nennt Scania 5 Prozent.

Optisch erkennt man die neuen Schweden an den geänderten Windflaps an den Seiten der Kabinen der G- und R-Baureihen. Die neue Sonnenblende verbessert die Aerodynamik ebenfalls. Bei diesen Modifikationen wurden die Konturen der Kabine weiter abgerundet, sodass der Luftstrom auch an den Seiten des Fahrerhauses mit minimalem Widerstand vorbeiströmt. Dabei ist jedoch eine gewisse Turbulenz erforderlich, damit Spritzwasser und Schmutz von den Türgriffen ferngehalten werden. Die Lösung besteht in einer patentierten Windabweiserlippe oberhalb der Hauptscheinwerfer. Zu dieser Lippe gehört ein Luftkanal, der die erforderliche Verwirbelung erzeugt. Die Luft tritt über der Scheinwerfereinheit ein. Durch die erzwungene Verwirbelung soll eine Spritzwasserbarriere gebildet werden. Am Heck erkennt man die Streamliner an neuen LED-Rückleuchten die pro Jahr rund 30 Liter Diesel sparen sollen. Außerdem sollen sie länger halten und zuverlässiger sein. 

Neue optional verfügbare Zusatzscheinwerfer sind jetzt für sämtliche Fahrerhäuser zu bestellen. Außerdem gibt es neue Premium-Sitze von Recaro sowie überarbeitete Farben für den Innenraum. Das soll den Komfort erhöhen. Zu den Verbesserungen im Fahrerhaus zählen darüber hinaus neue Sitzbezüge und eine neue dezentere Farbgebung mit Farbtönen, die im Schlafbereich zu einer noch entspannteren Atmosphäre beitragen. Darüber hinaus ist ein Radiogerät mit Navigationssystem, Bluetooth und USB-Anschluss verfügbar.

Die neuen Zusatzscheinwerfer sind aber nicht nur Stylingelemente - ihr Leuchtkegel wurde verbessert sowie die Ausleuchtung direkt vor dem Fahrzeug und auch in der Entfernung. Die Enden der Sonnenblenden wurden geöffnet, damit Luft zu den Seiten des Fahrerhauses austreten kann. Diese Veränderung reduziert zudem das Fahrtwindgeräusch.

Optimierte Aerodynamik

Die aerodynamische Überarbeitung der Fahrerhauskonturen und der Sonnenblende soll den Kraftstoffverbrauch bei Marschgeschwindigkeit bei den G- und R-Kabinen um bis zu 1 Prozent senken. Die Änderungen werden für die  P-Baureihe übernommen, da die aerodynamischen Vorteile bei den niedrigeren Fahrerhäusern zu vernachlässigen sind.

Eine neue Version von Scania Ecocruise ist für Märkte verfügbar, von denen keine topografischen Kartendaten zur Verfügung stehen. Das System ist in dem Economy-Modus von Scania Opticruise integriert.

Scania Opticruise mit neuen Schaltprogrammen

Zahlreiche neue Funktionen, einschließlich der vorausschauenden Geschwindigkeitsregelung Scania Active Prediction, sind jetzt aufpreisfrei  mit Scania Opticruise in ein vorausschauend arbeitendes Kontrollsystem für den Antriebsstrang integriert, das 4 bis 5 Prozent Kraftstoff einsparen hilft. Spezialisierte Schaltprogramme verbessern die Effizienz bei verschiedenen Einsätzen. Eine Basisversion von Scania Opticruise ist ab jetzt als zusätzliche Option verfügbar, die eine maximale Verbrauchssenkung ermöglicht. Mit begrenzter Funktionalität soll dieses System das wirtschaftliche Fahren vereinfachen.

Der neue Economy-Modus wurde für maximale Verbrauchssenkung im Fernverkehr ausgelegt. Das Zusammenwirken von Scania Opticruise, Scania Active Prediction sowie der neue Economy-Modus sollen den Verbrauch  um vier bis fünf Prozent senken.  Die vorausschauende Geschwindigkeitsregelung Scania Active Prediction nutzt für ihre Steuerung GPS und topografische Kartendaten, um die Marschgeschwindigkeit präzise zu steuern. Das System ist vollständig in die neue Funktionalität integriert und nutzt verschiedene kraftstoffsparende Strategien bei verschiedenen Schaltprogrammen. Die neue Version von Scania Ecocruise ist für Märkte verfügbar, für die bisher keine topografischen Kartendaten vorhanden sind. Mit den neuen Schaltprogrammen sollen die Scania-Kunden die Transportleistung ihres LKW auf jeden Anwendungsbereich abstimmen können. Sämtliche Einstellungen lassen sich verändern oder von der Scania Werkstatt optimieren.

Maßgeschneiderte Performance – bis zu drei Schaltprogramme bei jedem LKW

Bei Fahrzeugen mit Scania Opticruise lassen sich bis zu drei Schaltprogramme einrichten. Andere Parameter sind individuell einstellbar, je nach Wunsch und Erfordernissen des Kunden. Sämtliche Einstellungen kann die Scania Werkstatt auf Wunsch auch ändern. Dabei kann man zwischen dem Standard-Modus, dem Economy-Modus, dem Power- und dem Offroad-Modus (nach Bedarf) wählen. Dazu kommt Scania Opticruise Basic mit begrenzten Eingriffsmöglichkeiten für den Fahrer.

Die überarbeiteten Euro-6-Motoren sollen die Effizienz weiter steigern. Die 450 und 490 PS starken Euro-6-Motoren der zweiten Generation sollen den Dieseldurst um bis zu  zwei Prozent senken. Ein nur mit SCR-Technologie arbeitender, 410 PS starker Sechszylinder soll besonderes wirtschaftlich arbeiten. Dazu kommen neue 520 und 580 PS starke Euro-6-V8-Motoren, die 2700 und 2950 Newtonmeter Drehmoment zwischen 1000 und 1300 Touren leisten.  Insgesamt stehen den  Scania neun Euro-6-Leistungen zur Verfügung, die vom 250 PS starken 9-Liter-Motor bis zum 580 PS starken V8 reichen. Weitere Leistungsstufen inklusive dem 730-PS-V8 sollen folgen. Darüber hinaus bietet Scania zwei Gasmotoren an, die entweder mit Biogas, Erdgas (CNG) oder Flüssigerdgas (LPG) betrieben werden können.

Die drei weiterentwickelten 12,7-Liter-Euro-6-Motoren leisten 410, 450 und 490 PS, und bieten 2150, 2350 und 2550 Newtonmeter Drehmoment bei 1000 bis 1300 Touren, eine 370-PS-Version soll folgen. Tests sollen ergeben haben, dass die Euro-6-Motoren der zweiten Generation um zwei bis drei Prozent wirtschaftlicher sein sollen als die vergleichbaren Aggregate der ersten Generation.

Feinarbeit im Detail: Auch über die Batterien hat Scania nachgedacht

Um das Risiko einer unerwarteten Entladung der Batterien oder von Batteriestörungen zu vermeiden, hat Scania ein neuartiges System mit zwei Batterien entwickelt, die die Stromversorgung für das Anlassen des LKW sicherstellen. Statt der zwei in Serie geschalteten 12-Volt-Batterien besteht das duale Batteriesystem aus vier wartungsfreien Akkus, die sich aus zwei AGM- Starterbatterien und zwei Gelbatterien für tiefere Entladungszyklen zusammensetzen. Sie versorgen alle anderen Stromverbraucher des LKW und bleiben getrennt vom Anlasserstartkreis. Das komplette System soll kompakter als ein konventionelles Batteriearrangement sein undsich in einem Normalbatteriekasten links am Fahrgestell montieren lassen.

Ebenfalls zum Unterpunkt „Detailverbesserung“ gehören das neue Hill-Hold-System für Trommelbremsen und die belastbarere angetriebene Solo-Hinterachse mit Scheibenbremsen wurde für hohe Lastzuggewichte und anspruchsvolle Topografie entwickelt, die es in den 2,87, 3,09, 3,23, 3,42, 3,64 und 4,30 gibt. Serviceseitig erweitert Scania den „Communicator“-Bordrechner durch neue Werkstattdienste. Dabei sollen Abstimmungen mit der Werkstatt durch neue Funktionen der Serviceplanung im Fleet Management Portal und eine neue App für Smartphone oder Tablet PC erleichtert werden. Als Vorbereitung eines geplanten Werkstattbesuchs soll die Scania-Werkstatt in der Lage sein, den Statusbericht des Fahrzeugs herunterzuladen, um Wartung oder Reparatur zielgerichtet zu planen. Das heißt, dass die Werkstatt schon vor Eintreffen des Fahrzeuges um den Wartungsaufwand und die Ersatzteile weiß, die im Idealfall beim Eintreffen des LKW bereit liegen sollten.

Für die Niveauregulierung der luftgefederten Fahrzeuge gibt es ein neues elektronisches System: Die Fernbedienung ist mit vier Memory-Druckschaltern ausgestattet, für die es zwei Leistungsstufen gibt: Basis und Schnell. Die letzte Variante ist besonders für Anwendungen geeignet, bei denen man die Luftfederung häufig nutzt.

Insgesamt leistete Scania sehr viel Feinarbeit im Detail – schade nur, dass man den Streamline-Modellen diesen Aufwand erst auf den zweiten Blick ansieht. (gs)

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